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quatschkopf34 , in "Israel verdient jegliche Hilfe, weil es eine Insel der Freiheit und Demokratie in einem Meer totalitärer Regime ist" | Ruhrbarone

Wird nur immer schwerer zu vermitteln, dass diese Demokratie in Israel was tolles ist, wenn der Staat bewusst Tausende zivile Opfer in Kauf nimmt und nebenbei noch illegale Siedlungen in besetztem Gebiet baut.
Ich bin weiß Gott kein Palästinaverfechter, aber Israel hat mittlerweile fast jegliche Sympathie verspielt.

luxuslurch OP ,

Hat niemand behauptet, dass es das Land ist, wo Milch und Honig fließen. Aber ein Großteil der von dir beschriebenen Probleme entstehen einzig und allein aus dem jahrzehntelangen Vernichtungswunsch der umliegenden Länder.

Random_German_Name ,

Und den israelischen Rechtsextremen und Nationalisten, wobei man auch sagen könnte, dass diese teilweise ein Symptom der äußeren Bedrohung sind.

luxuslurch OP ,

wobei man auch sagen könnte, dass diese teilweise ein Symptom der äußeren Bedrohung sind.

Sogar ziemlich sicher sind sie das. Nach offenen Vernichtungsfeldzügen folgten Jahrzehnte an Intifidas und Raketenbeschuss. Hinzu kommt noch der weltweite Rechtsruck.

WallEx ,

Dass sie zivile Opfer in kauf nehmen ist schuld der Nachbarländer? Sehe ich anders. Die eigenen Entscheidungen so abzuwälzen wirkt so, als hätten sie keine Wahl gehabt und die gibt es immer.

luxuslurch OP ,

Israel verteidigt sich gerade gegen die Hamas. Den eliminatorischen Antisemitismus, der sich seit dem ersten Tag der Staatsgründung auch gegen Israel richtet, haben die sich nicht ausgesucht.

luxuslurch , in „Solidarität wird willkürlich ausgeteilt“: Ignoriert Deutschland im Gaza-Krieg die Menschenrechte?

"Jede Überschrift, die mit einem Fragezeichen endet, kann mit einem Nein beantwortet werden."

Kurze Erinnerung an dieser Stelle, dass El-Khatib seit je her sich als Mitglied von "marx21" für die Hufeisen-Medaille bewirbt und schon mehrfach Gold in der Kategorie "linker Antisemitismus" gewonnen hat.

MQ24 , in DW 08.12.2022: Scholz - "Pflock gegen Atomkrieg eingeschlagen"

Ja, es war sicherlich rational, sich 2022 auf einen lokalen Atomschlag der Russen vorzubereiten, wie die Amerikaner es mutmaßlich taten.
Was haben sie damals getan, um den Atomeinsatz abzuwenden? Sie haben Putin sehr deutlich signalisiert, dass ihn das sehr viel kosten würde.
Was tut Scholz, der dieselben Wahrheiten über die Absichten und die Rücksichtslosigkeit Putins kennt? Er macht durch Worte und (Nicht-) Taten klar, dass er niemals Grenzen setzen wird, fast egal wie weit die Russen gehen. Mehr strategische Dummheit geht einfach nicht.

Ing0R , in Boah ey, Deutsche Bahn

Weißt du, was alles an Daten in dem QR-Code steht? Betrachte alle Daten deines Ticket als veröffentlicht.

manucode OP ,

Versuch doch mal, die Daten auszulesen. Hier, noch mal als Einzelbild.
1000006933

manucode OP ,

Aber an sich ein richtiger Hinweis.

Alfons ,

Haha wunderbar. GNU plus Linux ftw.

Edit: Für Interessierte. Im QRC ist folgender Text hinterlegt:

„I'd just like to interject for a moment. What you're referring to as Linux, is in fact, GNU/Linux, or as I've recently taken to calling it, GNU plus Linux. Linux is not an operating system unto itself, but rather another free component of a fully functioning GNU system made useful by the GNU corelibs, shell utilities and vital system components comprising a full OS as defined by POSIX.

Many computer users run a modified version of the GNU system every day, without realizing it. Through a peculiar turn of events, the version of GNU which is widely used today is often called "Linux", and many of its users are not aware that it is basically the GNU system, developed by the GNU Project.

There really is a Linux, and these people are using it, but it is just a part of the system they use. Linux is the kernel: the program in the system that allocates the machine's resources to the other programs that you run. The kernel is an essential part of an operating system, but useless by itself; it can only function in the context of a complete operating system. Linux is normally used in combination with the GNU operating system: the whole system is basically GNU with Linux added, or GNU/Linux. All the so-called "Linux" distributions are really distributions of GNU/Linux.“

gnuhaut , in „Solidarität wird willkürlich ausgeteilt“: Ignoriert Deutschland im Gaza-Krieg die Menschenrechte?

Jules El-Khatib zum Gaza-Krieg: Deutschlands Berichterstattung „extrem unausgewogen“

Wer keine Fremdsprache kann, ist quasi schon verloren. Keine Chance, dass man sich da irgendwie ausgewogen informiert.

Vor ein paar Tagen war bei Reuters (und auch aufgegriffen von US-Medien) eine Meldung zu einem UNRWA-Bericht, in dem Israel vorgeworfen wird, dass sie UNRWA-Mitarbeitern falsche Geständnisse abpressen durch Folter.

The document said several UNRWA Palestinian staffers had been detained by the Israeli army, and added that the ill-treatment and abuse they said they had experienced included severe physical beatings, waterboarding, and threats of harm to family members.

"Agency staff members have been subject to threats and coercion by the Israeli authorities while in detention, and pressured to make false statements against the Agency, including that the Agency has affiliations with Hamas and that UNRWA staff members took part in the 7 October 2023 atrocities,” the report says.

Ich finde keinen Artikel auf Deutsch mit dem gleichen Vorwurf. Man findet nur etwas ältere knappe Meldungen, wo dann zwar was steht von Folter, aber nichts von falschen Geständnissen.

Als Israel ohne Beweise 12 UNRWA-Mitarbeitern Beteiligung am 7. Oktober vorgeworfen hat, wurde darüber tagelang auf der Frontpage berichtet, und die BuReg hat sofort die Hilfsgelder eingefroren.

Jede israelische Gräuelpropaganda wird rauf- und runtergespielt. Selbst wenn es bereits massive Zweifel gibt, wird trotzdem oft einfach so getan, als wären es Tatsachen. Aber wenn es Vorwürfe gegen Israel oder Zweifel an der israelischen Darstellung gibt, kann man schon froh sein, wenn man überhaupt was findet in deutscher Sprache.

Ich will nur noch kotzen.

homoludens ,

Vor ein paar Tagen war bei Reuters (und auch aufgegriffen von US-Medien) eine Meldung zu einem UNRWA-Bericht, in dem Israel vorgeworfen wird, dass sie UNRWA-Mitarbeitern falsche Geständnisse abpressen durch Folter.

Finde ich ein hervorragendes Beispiel, weil es zeigt, wie schwierig es ist, überhaupt an verlässliche Informationen zu kommen.

Erstens: Quelle ist UNRWA, die ja selbst in der Kritik stehen, weil sie parteiisch seien, und die sich selbst wiederum "nur" auf Berichte von Gefangenen berufen (bei denen logischerweise auch nicht davon ausgegangen werden kann, dass sie neutral sind).

Jetzt will ich den UNRWA-Leuten nicht per se Antisemitismus o.ä. unterstellen - wenn ich ständig das Elend in Gaza miterleben müsste, würde mich das natürlich verändern. Und selbst wenn man parteiisch ist, heisst es ja nicht, dass man lügt. Ähnliches gilt für die Gefangenen als Quelle: natürlich kann das die Wahrheit sein (ich halte es auch für wahrscheinlich), aber es gibt eben keine halbwegs neutrale Quelle (auch wiederum logisch, in solchen Gefängnissen). Aber es ist eben keine verlässliche Information.

Zweitens: Im verlinkten Artikel ist nicht von Folter die Rede, sondern von "coercion". Das kann nach meinem Verständnis auch z.B. Versprechungen zu einem Strafnachlass umfassen. Da frage ich mich immer, warum man das macht (zumal es ja in beiden Fällen illegal sein kann - je nach Rechtssystem). Alles, was ich in diesem Augenblick sicher weiß, ist dass sich die Person entweder nicht gut mit der Materie auskennt (wenn ich als jemand ohne Ahnung das schon widerlegen kann) oder dass sie vorsätzlich die Unwahrheit sagt. Das senkt meine Motivation natürlich gewaltig, mich dmait weiter auseinander zu setzen, weil ich nicht die Zeit/Energie/Lust habe, mich durch das gesammelte Halbwissen des Internets zu wühlen.

Wiederum gilt, dass die Person ansonsten richtige Sachen sagen kann. Sie sind aber nicht verlässlich (ohne aufwendige Eigenrecherche, was uns aber u.a. wieder zu erstens führt).

Als Fazit bleibt für mich zum einen die Frage, worüber sollte berichtet werden? Das sind schwerwiegende und nicht unrealistische Vorwürfe, was für das Berichten spricht. Allerdings gibt es eben auch den Effekt, dass irgendwas schon hängen bleibt, wenn man Vorwürfe nur oft genug wiederholt.

Zum anderen finde ich es wichtig, z.B. Forderungen nach einem Komitee wie dem CPT aufzustellen - auch wenn das in der aktuellen, stark emotionalisierten Situation schwer umzusetzen sein wird und langfristiges Handlen schwer auszuhalten ist, wenn aktuell Menschen vermutlich gefoltert werden. Aber ich sehe keine realistisch umzusetzende Alternative, und hier könnte man die Regierung am ehesten in Erklärungsnöte bringen und Verbündete in der liberaleren israelischen Bevölkerung finden (vermute ich).

Außerdem denke ich manchmal, ob man einzelne Berichte so sehr in den Vordergrund rücken sollte. Die israelische Regierung hatte ja ursprünglich selbst gesagt, dass die Auswahl ihrer Ziele auf den Aussagen von Hamas-Gefangenen beruht. Was denken die Leute denn, wie die an die Aussagen gekommen sind? Freundlich fragen? Das finde ich persönlich einen viel überzeugenderen Beleg für Folterungen als "Artikel über einen unveröffentlichen Bericht über Aussagen von Gefangenen". Und das sollte bereits Grund genug sein, um der israelischen Regierung eine rote Linie aufzuzeigen.

Ist aber für die Politik natürlich schwer zu vertreten, wenn man selbst Folterlager betreibt oder dafür sorgt, dass Menschen dort gefangen bleiben.

edit: [gelöscht]

DerTobi_NerdsWire_de , in CSU will Cannabiskonsum über Abwasser messen

Kennt die CSU /CDU auch die Bibel? Schon im ersten Kapitel des alten Testaments (Gen 1,29) sagt uns die Bibel: "Und Gott sprach: Seht da, ich habe euch gegeben allerlei Kraut, das sich besamet, auf der ganzen Erde, und allerlei fruchtbare Bäume und Bäume, die sich besamen, zu eurer Speise." Das als christliche Rechtfertigung für den Konsum von Cannabis zu sehen, wirkt uns vielleicht ein wenig weit hergeholt, für die Religion der Rastafaris auf Jamaika ist dieses Zitat aber einer der Grundpfeiler ihres religiösen Lebens. Mehr noch: Der Konsum von Marihuana ist für sie Teil ihrer sakramentalen Rituale.

wasabi ,

Rastafari gehören aber nicht wirklich zum Christentum, da es beim Fundament des Glaubens signifikante Unterschiede gibt. Rastafari glauben an den äthiopischen Kaiser Haile Selassie I. als Reinkarnation Gottes. In dem Sinne sind Rastafari genauso christlich wie Christen jüdisch sind. Die Wurzeln mögen gleich sein, aber sie unterscheiden sich in den zentralen Aspekten der Religion so stark, dass sie letztenendes nicht miteinander vereinbar sind.

whome , in Die Basis der Grünen: "Wie im Horrorfilm"

Was außer Heizungsgesetz sind denn die Kritikpunkte? Ich habe keinen Bock mir jetzt Springer reinzuziehen, komm so schön schlecht genug drauf. Und in meiner bubble gibt es keine Kritik, wenn dann am ehesten das sie nicht links genug sind.

Sodis ,

Projektionsfläche für alles, was falsch in unserem Land und in der Regierung läuft. Das Ganze getrieben und salonfähig gemacht von der CxU.

zaphod ,

Da steckte noch nie Substanz hinter. Vor der letzten Bundestagswahl haben Leute die Grüüüünen für Spritpreiserhöhungen verantwortlich gemacht, da waren die Grüühühünen noch gar nicht in der Regierung.

Luftruessel , in US-Regierung bereitete sich Ende 2022 auf russischen Atomschlag in der Ukraine vor

Wo wird denn genau thematisiert was Scholz tut? Zwei Posts weiter oben hat Scholz "einen Pflock gegen Atomkrieg" eingeschlagen. Aber eigentlich steht im Artikel nur, dass Scholz einen Atomschlag für unwahrscheinlich hält.
Vielleicht hab ich es auch zu schnell überflogen.

colourednumbers , in US-Regierung bereitete sich Ende 2022 auf russischen Atomschlag in der Ukraine vor

Wahrscheinlich war es gut dich auf das schlimmste vorzubereiten.
Und wir alle sollten glücklich sein, dass die Russen noch keine Nuklearwaffen eingesetzt haben.
Und damit das so bleibt muss die Ukraine diesen Krieg gewinnen!

enieffak ,

auf das schlimmste vorzubereiten.

Beziehungsweise das zu verhindern. Wenn die Berichte stimmen, dann ist die Strategie der USA den Einsatz von atomaren Waffen in der Ukraine durch Russland zu verhindern, Putin klarzumachen, dass bei einem solchen Einsatz die USA direkt konventionell in den Krieg eingreifen und jegliches russisches Militär in der Ukraine einschließlich dem auf der Krim und dem schwarzem Meer zerstören würde.

Das ist denke ich eine sehr kluge und vermutlich die einzige funktionierende Strategie dem Aggressor im Vorfeld klar zu machen, dass ein Atomwaffeneinsatz enorm negative Konsequenzen für den Aggressor mit sich brächte und sich keinesfalls lohnen würde.

muelltonne , in Die Basis der Grünen: "Wie im Horrorfilm"

Es ist gruselig, wie einige viele gerade abdriften. Und es wird dringend an der Zeit, diese ganzen Propagandakanäle im Internet wirkungsvoll abzustellen. Da pumpt Russland haufenweise Propaganda ins Land und am Ende stehen dann diese Opfer in den Kleinstädten und pöbeln gegen grüne Veranstaltungen. Und die CDU/CSU machen fleißig mit

tryptaminev , in Die Basis der Grünen: "Wie im Horrorfilm"

Ich finde an dem Beispiel kann man den Rechtsruck live miterleben. Die Grünen sind rechter als jemals zuvor unterwegs und werden von Rechtsextremen, dazu zählt in diesem Fall auch jeder Hetzer aus CDU und CSU, mehr denn je angegriffen, weil sie vermeintlich zu links seien.

Die Torpfosten, Obertonfenster und wie sie noch heißen wurden in den letzten 10 Jahren in Deutschland massiv nach rechts verschoben. Daran zeigt sich auch, dass die Politik der Ampel, dem Rechtsruck hinterherzulaufen nichts bringt. Im Gegenteil bestätigt sie den Rechtsextremismus damit indirekt nur. Und dieser greift jetzt die Grünen und die Linke mit offener Gewalt an. Doch auch die SPD und auch eine Innenministerin Faeser, die sich jetzt wieder medial auf vermeintlichen Linksterrorismus einschießt, wird diese Gewalt schließlich erreichen. Doch dann wird es zu spät sein. Jetzt besteht noch die Möglichkeit rechtsextreme Strukturen in der Bevölkerung und v.a. in Polizei, Behörden und Justiz aufzuklären und zu zerschlagen. Ebenso wäre jetzt noch die Möglichkeit die Frage zu stellen, ob Menschen wie Friedrich Merz, Hubert Aiwanger und Markus Söder noch auf dem Boden des Grundgesetzes stehen und ihre Parteien durchgängig demokratische Parteien sind, oder nicht doch langsam auch rechtsextremistische Verdachtsfälle werden.

quarry_coerce248 ,
Haven5341 OP , in Die Basis der Grünen: "Wie im Horrorfilm"

Ich habe meine Schwierigkeiten mit den Grünen aber das was im Moment passiert ist eine Schande für unser Land. Eine Schande ist auch, dass Menschen, wie Friedrich Merz, die es eigentlich besser wissen müssten, das alles auch noch angeheizt haben.

Maria Wißmeier macht heute Übungen mit den neuen Mitgliedern. Etwa 30 sind in den letzten Monaten dazugekommen. Im Oberallgäu zählen die Grünen nun 200 Mitglieder. Auch das gehört laut einiger Kreisverbände zu den Effekten der Anti-Grünen-Bewegung: Die Partei erlebt nach eigenen Angaben eine Eintrittswelle wie seit Jahren nicht mehr.

Die einzig richtige Reaktion, wenn man sich der Partei verbunden fühlt.

rustydrd ,
@rustydrd@sh.itjust.works avatar

Ich glaube viele Menschen neigen dazu, Friedrich Merz aufgrund seiner gesellschaftlichen Stellung zu überschätzen. Der kompensiert in meinen Augen mit Skrupellosigkeit, was andere ihm in Klugheit und Charakter voraus haben. In Richtung "er müsste es doch besser wissen" würde ich mir daher nicht allzu viel von ihm erhoffen.

Don_alForno ,

Der kompensiert in meinen Augen mit Skrupellosigkeit, was andere ihm in Klugheit und Charakter voraus haben.

Wunderschön formuliert. Bitte für die Nachwelt festhalten.

hannes3120 ,

Habe auch meine Probleme mit der Partei (gerade bei Homöopathie und Gentechnik) aber bin im Januar trotzdem eingetreten weil die doch von allen Parteien noch mit Abstand die sinnvollste progressive Politik machen wollen

Und gerade diese Hetze hat für mich dann zu einem "jetzt erst Recht"-moment geführt

Zacryon ,

weil die doch von allen Parteien noch mit Abstand die sinnvollste progressive Politik machen wollen

Kleinparteien mal erwägt?

anlumo ,

Ach ja Aufspalten, die Lieblingsbeschäftigung der politischen Linken.

peak_dunning_krueger , in Verheimlichte Politiker-Interviews bei ARD & ZDF? | NDR

Ich finde das ist ein ganz gutes Beispiel für ein mehrschichtiges Ablenkungsmaneuver.

  1. Etwas passiert
  2. Quelle X sagt es passiert ["aus Gründen mit Theorie und Argumenten"]
  3. Quelle Y steigt voll auf darauf ein und findet 1000 Gründe warum Quelle X, und falsch liegt.
  4. Es wird nicht weiter untersucht was bei 1. passiert ist, weil man sich viel lieber mit Quelle X beschäftigt.

In diesem Fall ist es komplett irrelevant das die Qualität der Interviews und der Fragen unterirdisch ist, bzw. das es keine Verbindung dazwischen gibt was Politiker in Interviews sagen und dem was sie tun.

Stattdessen kann man sich an der Boshaftigkeit der Bild aufgeilen.


Nochmal etwas mehr im Detail:

  • 2:30 es wird vorgeworfen das es "nicht wissenschaftlich" war, was DIE gemacht haben. Aber auf den fehlenden Standard bei sonstigen Medien wird nicht eingegangen.
  • 4:00 die Aussage wird dann nochmal als "es ist offensichtlich das es keine Methodik gab" zementiert, was nicht stimmen kann, weil es ja nur eine einseitige Analyse von einer anderen Quelle ist. Die Variante das es eine Methodik gab, die aber falsch war und nicht funktioniert, wird nicht untersucht. Das bedeutet natürlich nicht das die ursprüngliche Quelle "gut" war oder "Recht" hat. Es heisst das die nachfolgende Untersuchung auch schlecht ist.
  • 14:24 ARD und ZDF zu fragen was sie so tun, wenn sie der Punkt des Anstoßes sind finde ich methodisch falsch. Es muss möglich sein erst einen vernünftigen Ansatz zu definieren wie es stattzufinden hat, und dann die aktuelle Praxis zu untersuchen in wie weit sie mit der dann unabhängig formulierten Idealvorstellung kompatibel ist.
  • 15:30 Fazit: "wir haben Punkte gefunden bei denen schlecht gearbeitet wurde, deswegen haben die Unrecht." Das funktioniert aber so nicht.

Wenn man These "A" aufstellt und dann am Nachweis für "A" arbeitet und dabei schlechte Arbeit macht, ist das Ergebnis einer Untersuchung des schlechten Nachweises nicht "der Nachweis war schlecht, A muss falsch sein" sondern "der Nachweis war schlecht und wir wissen nicht mehr über "A" als vorher". "A" kann also weiterhin wahr oder falsch sein.

  • 17:45 ein zweites Fazit, schlechte Methode, weil: Wer das Video nicht wirklich ganz bis zum Ende schaut, sieht nur "ja, war nichts dran, kann man schließen" und verpasst das es tatsächlich ein paar valide Punkte gab, die man untersuchen könnte, aber nicht untersucht hat.

Fazit meinerseits, "everyone is an asshole", Standards könnte man definieren, macht man aber nicht. Kultur könnte man kritisieren, macht man aber nicht. Forderungen für Veränderung an beide Seiten könnte man aufstellen, macht man aber nicht. Aussage "Tagesschau ist schon das beste, daran sollten sich alle halten".


Kreisschluss zum Anfang, das "Ablenkungsmaneuver" muss hier gar nicht "bewusst" gemacht worden sein. "Faktenchecks" die die Gegenseite als schlecht darstellen, sind relativ sicherer clickbait content, gegen den auf den ersten Blick nichts spricht. Realtiv einfach zu produzieren, ohne unangenehme Konquenzen oder Folgen (es bezieht sich NUR auf diese Aktion von Nius und NUR auf die Interviews in diesem Kontext). Aber die Konsequenz ist halt null. Es ist Meta-Gezank ohne das tatsächlich etwas inhaltlich neues, substanzielles herausgefunden wurde. Bild Typ macht schlechte Arbeit, Arbeit der ÖRR in eingen Fällen etwas unsauber, wussten wir beides schon. Es gibt keinen Grund genau diesen Fall genauer zu untersuchen und hervorzuheben. Verbraucht aber 20min + Zeit sich mit dem Thema zu beschäftigen die man dann halt nicht in sinnvolle Dinge gesteckt hat.

imsodin , in Modernisierung des Frauenbilds in irischer Verfassung überraschend gescheitert

Also wenn ich die Änderung beim Care amendment (Rolle der Frau) lese, und meine link-sozial Biases spielen lasse, kann ich schon sehen warum man da Nein sagen würde:
Da wird eine sinnvolle Änderung (Streichen der Reduktion der Frau als Mutter, und alleinige Verantwortliche für unbezahlte Care-Arbeit) mit einer starken Abschwächung des Schutzes eben dieser unbezahlten Care-Arbeit verbunden.

Vorher (emphasis mine):

[...] ensure that woman shall not be obliged by economic necessity to engage in labour to the neglect of their duties in the home.

Nachher:

[...] shall strive to support such provision [of care within the family].

Gut: Der Artikel betrifft jetzt Care in der Familie allgemein, ohne das auf Frauen/Mütter zu reduzieren. Schlecht: Vorher hat der Staat zu sichern, dass diese Care möglich ist ohne ökonomische Zwänge. Jetzt hat der Staat nur zu versuchen diese Care zu unterstützen. Das ist extrem viel schwächer, und löst bei mir alle Alarmglocken aus für eine neoliberale Abbau von sozialen Massnahmen. Persönlich bin ich ja dafür und halte es für gut für alle involvierten, wenn Elternteile arbeiten und Kinder in die Kita gehen, aber warum sollte das die einzige Variante sein: Viele möchten zu Hause sein und das finde ich auch ok. Und ich habe das Gefühl diese Haltung ist weit verbreitet hier, und in einer (ehemals?) sehr traditionell, katholischen Gesellschaft wie Irland kann ich mir gut vorstellen dass das auch so ist.

Allerdings sehe ich nichts dergleichen beim Family Amendment, also liege ich wohl eher völlig daneben mit obigen xD

Ähnliches nervt mich auch in der Schweiz bei Initiativen so häufig: Da werden extrem wichtige und gute Änderung häufig überladen. Manchmal ideologisch/absichtlich, aber manchmal scheint es mir auch einfach aus einer Übereifer hinaus: Aka "Wenn wir schon den Aufwand machen, dann doch gleich richtig". Und dann kommen halt auch Nebensächlichkeiten in die Änderung, die im besten Falle die Angriffsfläche erhöhen und im schlechtesten Fall ein Grund sind für viele abzulehnen, obwohl sie die Kernforderung eigentlich unterstützen.

Ooops , in Verheimlichte Politiker-Interviews bei ARD & ZDF? | NDR
@Ooops@kbin.social avatar

Die Kommentare sind echt das geilste... und die perfekte Darstellung der Tatsache, dass relevante Teile der Bevölkerung einfach verloren sind und nicht mehr willens oder in der Lage sind die Realität wahrzunehmen.

Die schauen sich ein gerade mal 18 Minuten langes Video an, scrollen runter, um zu kommentieren, aber haben in ihren Hirnwindundungen da schon alles verdreht und kommentieren dann stattdessen irgendwelche Märchen, die sie gerade gehört zu haben glauben.

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