gnuhaut ,

Erstens ist Russland ein viel größeres Land und mächtigeres Land. Dass die Ukraine gewinnt, war eigentlich von Anfang an ein long shot. Von daher wäre es zur Konfliktverkürzung zielführender gewesen, die Ukraine zur Neutralität zu drängen, was ja die Kernforderung der Russen war. Aber ich muss zugeben, dass ich da naiv war, das scheint keine ernsthafte Option gewesen zu sein. Aber umgekehrt waren auch alle naiv, die gemeint haben, die Russen könnten durch Waffenlieferungen und Sanktionen zum Aufgeben bewegt werden. Ich glaube also nicht, dass "schneller und härter" eingreifen den Krieg verkürzt hätte.

Zweitens wird die Ukraine vom Westen aus niederen Motiven unterstützt. Da geht es um Märkte, Agrarflächen, Rohstoffe, militärische Stellungen und so was. In der Ukraine wird gerade alles an westliche Investoren verscherbelt, und die "Hilfen" kommen oft in Form von Krediten. Die Ukraine (oder was davon übrig bleibt), wird am Ende eine hochverschuldete Kolonie des Westens werden, wo jeder cm² im Besitz von westlichen Konzernen ist, und jede Entscheidung von irgendwelchen IWF-Futzis getroffen wird. So ähnlich wie im Irak, oder wie die postsowjetische Schocktherapie. Ich bin 100% sicher, dass die westlichen Kapitalisten das Gleiche gerne auch mit Russland machen würden (so wie in den 90ern, wo die ehem. Sowjetunion bis auf die Knochen abgenagt wurde).

Die Bevölkerung der Ukraine ist den westlichen "Unterstützern" vollkommen wurst, die werden verheizt. Ich will nicht, dass die mit diesem Bullshit durchkommen. Ich wäre froh, wenn zumindest Russland sich der westlichen Ausbeutung erfolgreich widersetzen könnte. Und ich bin nicht bescheuert. Ich verstehe, dass die Putin-Clique und Oligarchen Russland ebenfalls ausnehmen. Aber im Vergleich zu dem, was momentan in der Ukraine passiert, oder was in Russland unter Jelzin passiert ist, ist das noch gar nichts.

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