rbn

@rbn@sopuli.xyz

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rbn , (Bearbeitet )

Ich gendere im Alltag in der Regel nicht. Wir haben in unserer Gesellschaft noch immer ziemlich viel Diskriminierung aus den verschiedensten Gründen: Nationalität, Ethnie, familiäre Herkunft, Alter, Aussehen, Vermögen, Intelligenz (auch das kann sich niemand aussuchen!) - um nur ein paar zu nennen.

Das soziale Geschlecht ist aus meiner Sicht nur einer von sehr vielen Diskriminierungsgründen. Und noch dazu einer, wo sich in den letzten Jahrzehnten schon verdammt viel zum guten geändert hat. Ja, es ist nicht von heute auf morgen gelöst aber ich glaube, die Vorbehalte gegenüber Frauen oder Angehörigen der LGBTQ-Szene werden von Generation zu Generation signifikant weniger. Natürlich ist es schwer Unrecht gegen Unrecht abzuwägen, aber gegenüber der Diskriminierung von (ehemaligen) Ausländern oder sozial schwachen Familien, sehe ich Gendergerechtigkeit aktuell eher als nachrangiges Problem. Nicht nachrangig im Sinne von "wir sind am Ziel und brauchen nichts mehr tun" aber eben auch nicht so zentral, dass man speziell dieser Form der Diskriminierung mit einer Sprachreform begegnen müsste.

rbn , (Bearbeitet )

Ich gendere teilweise schon. Entweder mit der expliziten Nennung der weiblichen und männlichen Form oder häufiger gänzliches Vermeiden der entsprechenden Worte. Nicht, weil ich andere Gender-Identitäten ausgrenzen will, sondern einfach weil ich es stilistisch schöner finde als den Glottisschlag.

Mein Hauptargument gegen Gendern ist, dass ich es einfach als sehr willkürliche Maßnahme empfinde. Wenn es unzählige Ursachen für Diskriminierung gibt, was gibt gerade der Diskriminierung aufgrund von Gender so eine herausragende Bedeutung?

Ein gängiges Argument für Gendern ist, dass Menschen bei Verwendung des generischen Maskulins zumeist nur an Männer denken. Ich würde entgegnen, dass wir generell in Stereotypen denken. Wenn uns im Leben zumeist männliche Ärzte begegnen, so ist dies auch unsere erste Assoziation. Ebenso denken aber die wenigsten beim Wort "Arzt" an einen Menschen, der im Rollstuhl sitzt oder eine Burka trägt. Wieso sollten wir jetzt der Diskriminierung aufgrund des Genders mit einer neuen Sprache begegnen, nicht aber der Herkunft o.ä.? Wir könnten ja auch ArztINT sagen, um auszudrücken dass medizinisches Fachpersonal INTernationaler Herkunft und nicht nur urdeutsch und weiß sein kann. Oder ArztARM, weil es auch ohne reiche Akademikereltern geht. Oder wir könnten ArztSCHRÄNK sagen um herauszustellen, dass man auch mit körperlichen EinSCHRÄNKungen Karriere machen kann.

Ich denke, wir sind, was Geschlechtergerechtigkeit angeht, schon auf einem ganz guten Weg. Im Vergleich zur letzten oder vorletzten Generation haben wir heutzutage schon so viele Fortschritte gemacht und ich sehe eigentlich auch nicht, dass diese Entwicklung an Fahrt verliert. Wir sollten die Anstrengungen aufrecht erhalten und auch auf möglichst viele andere Bereiche vom Diskriminierung ausweiten. Eine Anpassung der Sprache braucht es dazu meiner Meinung nach nicht.

rbn ,

wenn man eine Maßnahme von so geringem persönlichen Aufwand wie gendergerechte Sprache ablehnt, zumal sie doch im Verhältnis zum Aufwand sehr viel zu bringen scheint?

Erstmal würde ich von mir selbst gar nicht sagen, dass ich es ablehne. Ist für mich in Ordnung, wenn das jemand für sich entscheidet und tun möchte. Persönlich hat es für mich einfach keine Priorität, u.a. aus den oben genannten Gründen.

Wie "sehr gering" der persönliche Aufwand bzw. auch die Überwindung ist, halte ich aber für ziemlich subjektiv. Die meisten Menschen sind Veränderungen gegenüber eher skeptisch eingestellt. Erst recht, wenn sie die Veränderung als von außen auferlegt empfinden. Die genauen Zahlen schwanken je nach Umfrage aber von all dem, was ich bisher gelesen habe, steht in Deutschland keine Mehrheit hinter dem Gendern. Die Akzeptanz soll wohl in den letzten Jahren sogar weiter gesunken sein. Für viele ist da also durchaus ein innerer Widerstand.

Dass keine Mehrheit hinter Gendern steht, ist natürlich erstmal kein Argument dafür, dass es eine schlechte Idee ist. Die Mehrheit kann natürlich auch falsch liegen. Tut sie oft. Ich frage mich aber, ob es dieses Thema wert ist, die Gesellschaft mit äußerem Druck zu einer Veränderung ihrer Gewohnheiten zu drängen oder gar zu zwingen.

Aus meiner Sicht stehen eine ganze Reihe wichtigerer Themen an, mit denen sich die Menschen in den nächsten Jahrzehnten abfinden müssen. Allein schon all die verschiedenen Folgen des Klimawandels. Stell dich mal auf eine Bühne und fordere, dass Menschen konsequent gendern sollen UND ihr Auto abgeben sollen UND nicht mehr mit dem Flugzeug fliegen UND weniger Fleisch essen sollen, mehr Steuern zahlen UND weniger Rente bekommen UND länger arbeiten müssen usw.

Du kannst das gerne Whataboutism nennen und du hast auch nicht unrecht damit. Ich denke einfach, dass die meisten Menschen nur ein bestimmtes Maß an Veränderung akzeptieren. Und da gibt's für mich einfach wichtigere und größere Baustellen als gendergerechte Sprache. Sowohl in Bezug auf Gleichberechtigung der Geschlechter, Diskriminierung allgemein und auch gesamtgesellschaftlich.

rbn , (Bearbeitet )

Persönlich erfordert es [...] keine große Gewohnheitsumstellung wie der Umstieg von Auto auf ÖPNV oder von Fleischessen auf Veganismus.

Ich bleibe dabei, dass das subjektiv ist. In einfachen Sätzen à la "Wir brauchen mehr Ärzt*innen in ländlichen Regionen" kann ich das Gendern noch ganz gut ab. Bei komplexeren Sätzen mit Pronomen, Reflexivsätzen o.ä. wird es für mich schnell hakelig und stört mein persönliches Sprachempfinden.

Ich lebe seit ungefähr 7 Jahren vegetarisch und seit 3 komplett vegan. Ich fand den Zwischenschritt Vegetarier ganz gut für den Übergang aber beide Stufen waren für mich kein großer Akt. Ich war noch nie sonderlich wild auf Fleisch und für alle anderen tierischen Produkte gibt es für meinen Geschmack äquivalente Alternativen. Andere leben für ihr Steak vom Grill und gehen dir etwas überspitzt ausgedrückt fast an die Gurgel, wenn du deinen Pilzspieß daneben legen willst.

Ich fahre noch Auto. Ich hatte 6 Jahre ein Fahrzeug mit Biogas und bin jetzt dieses Jahr auf ein sehr sparsames Elektromodell umgestiegen. Fahre auf der Autobahn nur 100 oder 110. Für mich war das kein Ding. Ich fänd auch Tempo 30 innerorts und 80 überall sonst in Ordnung. Das als Forderung politisch durchzusetzen, würde wahrscheinlich bürgerkriegsähnliche Zustände auslösen.

Ganz auf's Auto verzichten zu können fände ich toll, aber das geht ginge mit meinem aktuellen Wohnort und Lebensgewohnheiten nur mit erheblichen Einschränkungen.

Versuch mal, dir mal eine ganz einfache Forderung aus dem "gegnerischen" Lager vorzustellen. Zum Beispiel könnte eine erstarkte Rechte fordern, dass zur nächsten WM oder zum Tag der Wiedervereinigung jeder in Deutschland eine Flagge zu hissen und sich mit einem schwarz-rot-goldenen Schminkstift die Wangen zu zieren hat. Zur Stärkung des Patriotismus und des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Geldeinsatz? Gering. Körperlicher Kraftakt? Wohl kaum. Große Gewohnheitsumstellung? Wohl auch eher nicht. Ist ja schließlich nur für ein paar Tage. Aber heilige Scheiße würde mir so eine Regel gegen den Strich gehen! Wenn dann nicht nur eine, sondern ständig solche Gängelungen aus dem rechten Spektrum kämen, wäre es wahrscheinlich nicht weit hin, bis ich selbst Mistgabeln und Fackeln aus dem Keller holen würde.

Ich glaube, wir beide sind politisch gar nicht nicht so verschieden eingestellt. Würde mich zumindest auch im "links grün versifften" Sektor einordnen. Da gibt es in Deutschland deutlich stärker abweichende Standpunkte.

Das Thema "Gleichberechtigung" ist dabei meines Erachtens gar nicht so kontrovers. Selbst unter CDU- oder AfD-Wählern fordern glaube ich die wenigsten, Frauen "zurück an den Herd" zu schicken. Auch bei LGBTQ-Themen haben wir glaube ich zumindest bei vielen den Kompromiss "sollen sie doch lieben, wen sie wollen, solange sie mich in Ruhe lassen" erkämpft. Da ist sicher noch Luft nach oben, da bin ich bei dir.

Mein Bauchgefühl bei Gendergerechter Sprache ist aber eher, dass nur die Leute mitmachen, die sowieso schon sehr offen sind und auf Diskriminierungsfreiheit bedacht sind. Die wiederum, die sich (aus meiner Sicht) gerne noch bewegen dürften, empfinden jede Form von "Gendergaga" als höchste Form der Provokation. Und dass wir die Leute durch Provokationen einfangen und zum besseren bekehren, halte ich für fraglich.

rbn ,

Alle Kraftwerke wandern nach China aus und wir müssen unseren Strom dann in Form von Batterien bei Temu bestellen. :D

Was kommt auf DACH und was auf Deutschland?

Nachdem wir analog zu feddit.de die Communities !dach und !deutschland gegründet haben, kam die Diskussion auf, welcher Kontent in welche Community gehört. Ich @Der_aus_Aux vertrete die Meinung, dass landespolitische Sachen in den jeweilgen Länder-Communities gehört und auf DACH nicht interessant sind....

rbn ,

Ich persönlich bin nicht so der Fan davon, sämtlichen Content von irgendwelchen Plattformen (z.B. Tagesschau) zu spiegeln. Interessante, diskussionswürdige Artikel werden meistens sowieso gepostet und dann gibt es auch einen Menschen dahinter, mit dem man durch einen Kommentar interagieren kann. Bei einem Bot-Post ist meine Lust zum Kommentieren immer deutlich kleiner.

Bezüglich Trennung der Inhalte, darf von mir aus gerne alles, was von Interesse ist, in DACH gepostet werden. Wenn Hintertupfingen einen neuen Kirchturm bekommt interessiert das vermutlich niemanden (auch nicht in DE) aber außergewöhnliche politische Entscheidungen oder auch Ereignisse interessieren mich als in Deutschland lebenden auch, wenn sie in AT oder CH passiert sind.

Für mich ist DACH einfach eine deutschsprachige Community für seriöse Inhalte (im Sinne von keine Memes etc.). Meinetwegen könnte dort auch gerne über Geschehnisse in Frankreich oder Argentinien diskutiert werden, solange diese irgendeinen relevanten Bezug haben.

Persönlich bräuchte ich keine separate Community für Deutschland.

Blitzer.de Pro App jetzt mit OpenStreetMap Karte und Navigation

Die in Deutschland meistgekaufte App Blitzer.de Pro aus dem Play Store nutzt nun eine OpenStreetMap basierte Karte und hat eine Navigationsfunktion eingeführt bei der vor Staus und Gefahrensituationen gewarnt wird....

Screenshot der Blitzer.de Pro App
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rbn ,

Ich denke, dass das in Zukunft besser wird mit der nächsten Generation PKW. Seit Juni diesen Jahres müssen neue Autos bei jeder Geschwindigkeitsüberschreitung warnen und man kann diese Warnung auch nicht mehr permanent deaktivieren, sondern nur noch bei jeder Fahrt. Ich bin vorher schon ziemlich nach Beschilderung gefahren, aber durch das Gepiepe fahre ich jetzt wirklich exakt 30/50/70 etc. und auch kein km/h drüber. Die meisten in den Foren sind genervt davon aber ich find's eigentlich einen ganz guten Erziehungseffekt. Und wenn es Autofahren generell etwas unattraktiver macht, stärkt das ja vielleicht auch indirekt den ÖPNV.

rbn ,

In meinem Fall (Hyundai Ioniq 6) beides in Kombination, was bei widersprüchlichen Informationen gewinnt, weiß ich leider nicht. Ist auch meistens korrekt. Bei zugewachsenen Schildern oder auch in Baustellen stimmen die Daten nicht immer aber dann piepst es eben mal kurz, davon geht auch die Welt nicht unter.

rbn ,

Da das EU-weit gilt, denke, dass das jetzt auch ein wenig Druck auf die Hersteller ausübt, das System vernünftig umzusetzen.

Wenn es mal 99,9% zuverlässig funktioniert, kann man das aber auch gerne noch ausbauen im Sinne von Überschreitungen um mehr als 10% werden automatisch gemeldet. Solange die Daten nur bei Verstößen übermittelt werden, würde ich das mehr an "Überwachung" in Kauf nehmen, wenn man dadurch die Raser langfristig los wird.

rbn ,

Klar, das meinte ich weiter oben, dass es für die Hersteller ein Ansporn sein dürfte, das zu korrigieren, da die Systeme, die gar nicht funktionieren, in der EU kaum noch verkäuflich sind. Bei Hyundai wurde das schon vor Juni in vorauseilendem Gehorsam eingeführt und dort funktioniert es für meine Begriffe ganz okay. Werde vielleicht ein mal pro Stunde zu unrecht angepiepst. Wenn man zu schnell fährt natürlich deutlich öfter.

rbn ,

Ich kann deinen Standpunkt nachvollziehen aber um da ein finales Urteil zu fällen, müsste man eine Statistik haben. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass deutlich mehr Unfälle durch zu hohes Tempo passieren als durch Fahrer, die sich durch das Piepsen erschrecken oder verwirren lassen. Ob es entsprechende Zahlen gibt, keine Ahnung.

Generell würde ich sagen, dass man sich relativ schnell an diese Töne gewöhnt. Den ein oder anderen mag es vielleicht nerven aber wirklich ablenken oder verwirren tut das nach dem zweiten Mal nicht mehr. Unerwartete Geräusche können ja von überall kommen: ein anderes Fahrzeug, was hupt, Töne aus dem Radio, Katwarn auf dem Handy o.ä. Damit muss man als Fahrer ja auch klarkommen ohne gleich an den nächsten Baum zu fahren.

Fehlfunktionen bei Lenk- und Notbremsassistenten sehe ich aber auch sehr kritisch, da bin ich bei dir. Idealerweise würde man wahrscheinlich solche Szenarien mit in die Ausbildung beim Führerschein aufnehmen. Sowohl in Bezug auf das eigene Fahrzeug als auch auf andere Verkehrsteilnehmer.

rbn ,

Hab schon mal eine von Italienern geführte Pizzeria besucht, die hatten in ihrer regulären Karte (also nix Extrawunsch) eine Pizza mit Fleischwurst und Pommes.

rbn ,

Gerade in Restaurants kann ich mir das kaum vorstellen, da ich da ja erst ganz am Ende zahle und auch erst ganz am Ende entscheide, ob ich bar oder mit Karte zahlen will/kann. Ausnahme wäre vielleicht wenn am Eingang ein großes Schild "nur Barzahlung" hängt und ich weiß, dass ich nur noch x€ dabei habe. Dann muss ich natürlich stärker darauf achten, diesen Betrag nicht zu überschreiten...

Ich hätte vom Gefühl eher die umgekehrte Kausalität erwartet. Also statt "wenn ich im Restaurant mit Karte zahle, lasse ich mehr Geld dort" eher "wenn ich mehr Geld im Restaurant lasse, zahle ich mit Karte", weil ich entweder nicht genug Geld dabei habe oder nicht alles aus der Hand geben und direkt wieder zum Geldautomat rennen möchte.

rbn ,

Und mit Stufenfilmen sind dann diese "Hilfe Stiefbruder, ich stecke im Trockner fest"-Filme gemeint?

Sesselmann in Sonneberg – Erster und einziger AfD-Landkreis fast pleite? Was dahinter steckt ( focus.de )

Vor knapp einem Jahr wurde Robert Sesselmann zum ersten AfD-Landrat Deutschlands. Gefordert hatte er viel: den Euro abschaffen, Grenzen schließen, die Kliniken vor Ort erhalten. Doch Erfolge sind rar, stattdessen sind die Straßen marode, Schulen schließen und es gibt finanzielle Engpässe. Eine herbe Enttäuschung für viele...

rbn ,

Dass ein Landrat nicht den Euro abschaffen kann, dürfte wohl selbst unter AfD-Wählern den meisten klar gewesen sein. Ich fürchte nicht, dass die "gescheiterten" Versprechen sich dort zukünftig an der Wahlurne auswirken werden. Die werden das eher zu instrumentalisieren wissen, dass das wovor sie gewarnt haben, alles eingetreten ist, wegen Bundes- und EU-Politik. Zumal man ja fairerweise sagen muss, dass er es bei dem einen Thema, das zumindest teilweise in seinem Zuständigkeitsbereich liegt, es zumindest versucht hat:

nach dem Sieg pumpte seine Behörde einen Millionenbetrag in die Klinikgruppe – ohne Erfolg.

Dass die Forderungen der AfD weitgehend hohle, populistische Phrasen sind, ist bekannt. Artikel à la "AfD Landrat scheitert grandios dabei, die ganze EU im Alleingang zu ändern" aber gewissermaßen auch.

rbn ,

Ich habe leider keinen Zugriff auf den Artikel. Was bedeutet zehnspurig hier genau? 10 Spuren pro Richtung? 5 Spuren pro Richtung?

Auf dem Bild sieht es für mich so aus als seien es je drei Fahrspuren pro Richtung und jeweils eine zweispurige Ausfahrt. Wenn dem tatsächlich so wäre, fände ich die Überschrift hier ehrlich gesagt etwas reißerisch.

Unabhängig davon ist aber Autobahnen immer weiter auszubauen meiner Meinung nach der komplett falsche Weg. Wer Autofahren will, muss auch mit Stau leben können oder soll eben mit ÖPNV fahren.

rbn ,

Okay danke. OP hatte oben geschrieben, das Aufmacherbild verrate schon einiges, deshalb ging ich davon aus, das sei der Soll-Zustand.

Ohne Spiegel-Plus-Konto muss ich dann aber leider sagen, dass der Hinweis für mich weitgehend wertlos ist.

Um mir ein Bild machen zu können ob und wie bekloppt das Projekt ist, brauche ich schon ein paar Fakten.

  • Auf welcher Länge soll das passieren?
  • Was konkret verspricht man sich davon (besser Verkehrsfluss einfach nur durch mehr Spuren ist durch Studien m.E. widerlegt)?
  • Wie viele Häuser und Gärten sind betroffen?
  • Wird sonstige Natur in Mitleidenschaft gezogen?
  • Was soll das ganze kosten?
rbn ,

Ich bin auch Teil dieses Michmichs. Und keine sorge meine lieben Fans, es gibt genügend Autogramme für alle:
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Falls sie leer werden einfach Bescheid sagen, dann lege ich nochmal nach.

rbn , (Bearbeitet )

Herrliches Video, danke fürs Verlinken.

Die Züricher Fachbuchhandlung [Freihofer AG] verkauft sogar Bücher im Internet.

1995 war das. Die hätten auch das neue Amazon werden können, dann hätten wir jetzt das Freihofer Primus Abo, der CEO wäre Josef Bezi und zu jeder Lieferung gäb's a Stückerl feinste Schwiizer Schoggi.

rbn ,

Spätestens seit der großen Klopapierknappheit 2020 hat sich diese Technik vom Unterschichtenfernsehen zur fortgeschritten Überlebenstechnik gemausert.

rbn ,

Wie wäre es mit einer großen Knipex-Wasserpumpenzange, die zwischen ihren Backen sachte eine Deutschlandflagge einklemmt?

https://sopuli.xyz/pictrs/image/e9b7f2e6-09d4-466b-ad6d-ac7257f38507.webp

rbn ,

Weiß nicht, ob man das mit so geringer Auflösung optisch ansprechend hinbekommt aber man könnte auch einen zwischen den Zangenbacken aufgeplatzten Einheitsjakob machen, aus dem seitlich die deutsche Flagge rausquillt.

rbn ,

Punktkatze??? Ist das Zangendeutsch und/oder stehe ich auf dem Schlauch?

rbn ,

Besser als Katzenrosette :D

rbn ,

Danke für die Erklärung. Normalerweise kenne ich das immer eher so, dass man es wortwörtlich übersetzen muss und das eigentlich nur mit Fremdwörtern gemacht wird und Leopard hab ich zumindest nie als solches wahrgenommen.

rbn ,

Rosettenkatzenrosetten riechen richtig räudig.

rbn ,

An die Wand gestellt geht mir jetzt aber nicht nur ein bisschen zu weit. Mit solchen Forderungen begibst du dich aus meiner Sicht auf ein ähnliches moralisches Niveau herab wie die AfD selbst.

Deutschlands Brandmauer der CDU Thüringen: Für die AfD sitzt Frank Böwe in einem Kreistag, für die CDU in einem Stadtrat – ohne Konsequenzen. Die Parteispitze äußert sich nicht dazu. ( taz.de )

Frank Böwe gehört keiner Partei an, ist aber bei der Kommunalwahl am 26. Mai in Thüringen auf den Listen zweier Parteien gewählt worden. Auf der Liste der CDU zog er erneut in den Stadtrat Ruhla ein, auf der Liste der AfD wieder in den Kreistag des Wartburgkreises. Dabei gilt bei den Christdemokraten eigentlich ein...

rbn ,

Wäre eine brennende Mauer nicht noch schwerer zu überwinden als eine normale? Diese Brandmauer hier ist eher wie ein Lagerfeuer, an dem AFD und CDU gemeinsam ihre Bratmaxe grillen und Bierchen trinken...

rbn , (Bearbeitet )

Ich habe das Zitat auch erst als "in Kassel kann man stundenlang Natur genießen" gedeutet. Womöglich ist aber auch gemeint "ich kenne wirklich gar keine Stadt, in der man stundenlang nur Natur sieht und Kassel ist im Vergleich zu anderen Städten auch nicht so viel schlechter".

rbn ,

If you consider only the RAM on the developers' PCs maybe. If you count in thousands of customer PCs then optimizing the code outperforms hardware upgrades pretty fast. If because of a new Windows feature millions have to buy new hardware that's pretty desastrous from a sustainability point of view.

rbn ,

Ich finde immer wieder verrückt, wie Leute angesichts steigender Lebensmittelpreise gegen den Mindestlohn stänkern. Steigende Löhne - gerade am unteren Ende - sorgen ja eben gerade dafür, dass sich auch Geringverdiener noch (in diesem Fall) Döner leisten können. Ja, absolut wird der Dönerpreis durch Mindestlohn ggf. erst mal etwas teurer. Relativ wird es aber für den (häufig) Mindestlöhner, der hinter der Theke steht günstiger, da der Lohn stärker ansteigt als der Preis. Umverteilung zugunsten der Schwächeren (Mindestlöhner, Sozialhilfeempfänger, o.ä.) ist aus meiner Sicht gerade in Hinblick auf Grundbedürfnisse (Nahrung, Miete, Kleidung etc.) immer zu begrüßen.

rbn ,

Wie ist das so bei Suchanfragen auf Deutsch? Lese das immer mal wieder im angelsächsischen Teil des Zwischennetzes und hatte es bisher so verstanden, dass sich diese Seite auch nur auf angelsächsische Anfragen konzentriert.

rbn ,

Alles klar, danke. Auch wenn bei vielen meiner Suchanfragen die Sprache vermutlich egal wäre, gibt es glaub ich schon noch eine nennenswerte Zahl Sachen, die auf Deutsch mehr Sinn ergeben. Lokale Veranstaltungen, Restaurantbewertungen, Fakten und Informationen zu deutschsprachigen Institutionen, Firmen, Konzepten etc.

Falls ich mal für eine Suchmaschine zahle, würde ich schon erwarten, dass die dann auch 99% meiner Anfragen beantworten kann.

rbn ,

Ich würde ehrlich gesagt kein höheres politisches Amt in Deutschland machen wollen. Man wird permanent angefeindet (und damit meine ich nicht die berechtigte Kritik), hat nie richtig frei und das Gehalt ist jetzt auch nicht so gut, dass es den Stress wert wäre.

rbn ,

Das Gehalt ist verglichen mit dem Durchschnitt hoch, ja. Nach kurzen Recherchen circa 250.000 brutto pro Jahr für einen Bundesministerposten inklusive der "gängigen" Zulagen. Trotzdem würde ich auch für das vierfache nicht mit Lauterbach tauschen wollen. Ich halte ihn eigentlich für einen der kompetenteren Politiker, die wir in Deutschland aktuell haben. Auch er ist nicht perfekt aber im Vergleich noch einer der besseren. Und gerade Lauterbach wird vermutlich nach der Pandemie für die nächsten Jahrzehnte kein normales Leben mehr führen können ohne Personenschutz o.ä. Ich neide es ihm nicht.

rbn ,

Bei mir lag es auch am Werbeblocker. Danke für den Hinweis.

rbn ,

Verbrenner Aus kann man im weitesten Sinne ja auch als Aufruf zur weiteren Elektrifizierung der Bahn sehen. Auch an den größeren Bahnhöfen stehen ja leider immer noch desöfteren Dieselloks und stinken alles voll. Wenn man da länger stehen muss, finde ich die Luft teils echt hart an der Grenze.

rbn , (Bearbeitet )

Doch ich glaube, dass das System tatsächlich so schrottig war. Ich hatte gestern Morgen teilgenommen und wollte nachmittags nochmal den aktuellen Stand anschauen. Obwohl ich zwischenzeitlich weder Cookies gelöscht hatte, noch IP gewechselt noch sonst was, wurden mir direkt wieder die Buttons zum abstimmen gezeigt. Es gab auch gar keine Möglichkeit, den aktuellen Stand zu sehen ohne noch ein weiteres Mal abzustimmen. Ich glaube, hier waren richtige Dillentanten am Werk.

rbn ,

Danke für die Links. Beides sind interessante Quellen, die mir helfen, die Idee besser zu verstehen. Auch wenn mir das Konzept Anarchismus nach wie vor sehr fremd erscheint. Von dem, was ich bis jetzt so gelesen habe, setzt man beim Anarchismus sehr stark auf das "Gute". Man geht davon aus, dass Menschen rücksichtsvoll, dialogbereit, offen für Kompromisse, intelligent, rational und einsichtig sind.

Beispiel aus der FAQ:

it. If a minority really objects, they can use direct action to put their point across. But anarchists argue that rational debate among equals will not result in too much of that.

Ich will unserer Spezies diese Attribute auch gar nicht absprechen. Aber ähnlich wie beim Programmieren gehört für mich zu jedem "Idealfall" auch die Frage nach dem "Worst Case". Sich darauf zu verlassen, dass meistens oder gar immer alles gut geht, empfinde ich als naiv und es widerstrebt mir irgendwie, das als potentiell funktionierendes Konzept anzuerkennen.

Zu Kropotkins Buch steht in der deutschen Wikipedia:

Die Thesen herkömmlicher sozialdarwinistischer Auffassungen kritisierend, stellt er dem Kampf ums Dasein das Konzept der Gegenseitigen Hilfe gegenüber und sieht beide zusammen als Faktoren der Evolution.

Im Menschen steckt das "Gute" aber eben auch das "Böse". Zu jedem IF gibt es auch ein ELSE. Menschen sind auch egoistisch, irrational. und manchmal einfach schlecht gelaunte Arschlöcher. Und das beschränkt sich meiner Meinung nach nicht auf einige schwarze Schafe, sondern betrifft uns alle. Den einen mehr, den anderen weniger.

Eine Welt in der sich alle (nach ein paar Gesprächsrunden) einig sind, finde ich zwar eine schöne Vorstellung aber das steht in so krassem Gegensatz zu meinen bisherigen Erfahrungen, dass ich mir das einfach nicht vorstellen kann. Ich wäre schon heil froh, wenn Debatten in der Realität wenigstens halbwegs so gesittet und konstruktiv ablaufen würden, wie diese hier. Selbst wenn man am Ende nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommt. Aber meiner Erfahrung haben viele Menschen gar keine Lust, sich überhaupt tiefer mit einem Thema zu beschäftigen, sich auf eine Diskussion einzulassen, werden schnell unsachlich oder persönlich.

Da finde ich es dann irgendwie besser für alle Beteiligten, wenn diese Menschen einen Repräsentanten bestimmten können, dem diese Art der Kommunikation liegt und der ihre Interessen vertritt und dann gemeinsam mit anderen Gesandten einen für alle verbindlichen Kompromiss aushandelt.

rbn ,

Von den verschiedenen "Varianten" der Anarchie, die hier erklärt oder verlinkt wurden kann ich mit der, die du beschreibst, am meisten anfangen. Ich würde es aber (als Laie!) ähnlich wie punkisundead so einschätzen, dass du damit schon relativ weit von purer Anarchie entfernt bist.

Was du beschreibst ist für mich eher relativ "normale" Demokratie. Der föderalistische Gedanke ist ja sogar in der deutschen Demokratie relativ stark verankert. Als kleinste Einheit dann im Prinzip die einzelnen Haushalte ("Familienrat") und von dort ausgehend dann in verschiedenen Dimensionen hierarchisch nach oben. Bei der Legislative dann von Gemeinderat, Stadtrat, Landtag, Bundestag, EU-Parlament. Analog bei der Judikative dann die verschiedenen Gerichte, wo es mit (eingeschränkten Befugnisse) ja sogar bis zu internationalen Institutionen geht.

Der Hauptunterschied zum aktuellen, deutschen System wäre nach meinem Verständnis, dass es keine gewählten, längerfristige Repräsentanten mehr gibt, sondern Mandate relativ spontan und Von den verschiedenen "Varianten" der Anarchie, die hier erklärt oder verlinkt wurden kann ich mit der, die du beschreibst, am meisten anfangen. Ich würde es aber (als Laie!) ähnlich wie punkisundead so einschätzen, dass du damit schon relativ weit von purer Anarchie entfernt bist.

Was du beschreibst ist für mich eher relativ "normale" Demokratie. Der föderalistische Gedanke ist ja sogar in der deutschen Demokratie relativ stark verankert. Als kleinste Einheit dann im Prinzip die einzelnen Haushalte ("Familienrat") und von dort ausgehend dann in verschiedenen Dimensionen hierarchisch nach oben. Bei der Legislative dann von Gemeinderat, Stadtrat, Landtag, Bundestag, EU-Parlament. Analog bei der Judikative dann die verschiedenen Gerichte, wo es mit (eingeschränkten Befugnisse) ja sogar bis zu internationalen Gerichten geht.

Der Hauptunterschied zwischen deinem und dem aktuellen, deutschen System wäre nach meinem Verständnis, dass es keine gewählten, längerfristige Repräsentanten mehr gibt, sondern Mandate nur spontan und immer wieder neu vergeben werden. Das stelle ich mir organisatorisch allerdings sehr herausfordernd vor. Bei der Vielzahl an Entscheidungen, die ständig auf allen Ebenen getroffenen werden müssen und bei denen jede Entität ein Initiativrecht hat, wüsste ich spontan nicht, wie man da systematisch arbeiten soll.

Wenn jemand in Dorf 15714 ein Anliegen hat, müssen ja erstmal ALLE Menschen an allen anderen Orten darüber informiert werden, um überhaupt festzustellen, wer sich dafür interessiert. Ob man sich für ein Thema interessiert ist dabei ja keineswegs trivial, da man als Außenstehender ja nicht immer alle Auswirkungen der Entscheidung überblicken kann.

Wenn man dann aus allen lokalen Communities diejenigen identifiziert hat, die sich für eine Abstimmung interessieren und die Verhandler bestimmt hat, müssen all diese Leute erstmal einen gemeinsamen Termin finden, sich kennenlernen, ein wenig Vertrauen aufbauen und sich eben auch thematisch einarbeiten in das Thema, bis dann endlich eine Entscheidung gefällt wird, die dann wiederum an alle kommuniziert und erklärt werden muss.

Wenn dann drei Tage jemand anderes im anderen Dorf 25822 ein artverwandtes Thema hat, kommen dann wieder ganz andere Leute zusammen, die dann ggf. nach der ganzen Einarbeitung eine widersprüchliche Entscheidung treffen (z.B. bei der ersten Entscheidung wird der Bau eines neuen Binnenhafens beschlossen und bei der zweiten, ein neuer Stausee, wodurch der Hafen nicht mehr erreichbar ist).

In meiner Vorstellung würde das in einem gigantischen Chaos enden, wo schlecht informierte Leute schlechte Entscheidungen treffen und dafür noch exorbitant viel Zeit benötigen. wieder neu vergeben werden. Das stelle ich mir organisatorisch allerdings sehr große herausfordernd vor. Bei der Vielzahl an Entscheidungen, die ständig auf allen Ebenen getroffenen werden müssen und bei denen jede Entität ein Initiativrecht hat, wüsste ich spontan nicht, wie man da systematisch arbeiten soll.

Im Gegensatz dazu sind Vollzeitpolitiker, die für einen längeren, aber beschränken Zeitraum gewählt werden, in meiner Vorstellung geradezu hocheffizient (zumindest in der Theorie ;)). Sie treffen regelmäßig zu festen Zeiten an festen Orten zusammen und haben einen festen Zuständigkeitsbereich. Sie können sich auf bestimmte Fachgebiete spezialisieren, kennen die Historie zu bestimmen Anliegen, wissen, was wann und warum vorher einmal entschieden wurde und können mehrere anstehende Entscheidungen bündeln.

Die Nicht-Politiker sind durch diese festen Strukturen stark entlastet. Sie können sich in der Politik mit den Themen beschäftigen, die sie interessieren, müssen aber nicht ihr ganzes Leben danach ausrichten. Sie können sich einbringen auf verschiedenen Ebenen und regelmäßig die verschiedenen Gremien wählen, können sich aber ansonsten auf ihr eigenes Leben, den eigenen Job, die eigene Familie konzentrieren.

Das Hauptproblem in unserem aktuellen System ist für mich weniger die Demokratie, sondern eher der ausartende Kapitalismus und in der Folge Korruption und Lobbyismus.

rbn ,

Dass im Kapitalismus sehr vieles falsch läuft, stimme ich zu und dass es dringend an der Zeit ist, da gegenzusteuern ebenfalls.

Ich weiß aber ehrlich gesagt nicht, ob ein System ohne Macht und ohne Machtgefälle wirklich realistisch ist. Macht entsteht ja ständig und überall, im Großen aber auch im Kleinen. Eltern haben Macht über ihre Kinder, Partner haben gegenseitig Macht übereinander, starke Menschen haben körperliche Macht gegenüber schwächeren, beliebte Menschen haben soziale Macht gegenüber Außenseitern.

Und obwohl das Machtgefüge dort nicht direkt vergleichbar ist mit dem zwischen einem Präsidenten oder Milliardär zu einem Obdachlosen oder Kranken, so kann auch diese Macht missbraucht werden, wenn es keine verbindlichen Regeln gibt. In unserem aktuellen System kommen die armen und schwachen schon zu kurz. Ob die in einer Gesellschaft ohne Regeln wirklich besser dran wären, kann ich mir nicht so recht vorstellen.

Nehmen wir mal an, es gäbe einen Menschen, der nicht besonders intelligent, nicht besonders stark, nicht besonders talentiert und auch noch unbeliebt ist. Wenn dieser arme Tropf dann auch noch krank wird oder in eine andere Notlage gerät, wie wäre in der Anarchie sichergestellt, dass ihm trotzdem Hilfe zuteil wird? In dieser Situation haben alle anderen Menschen - ob sie es wollen oder nicht - Macht über ihn. Sie haben sein Schicksal in der Hand, könnten ihm helfen aber auch einfach sterben lassen. Verbindliche Steuern, Sozialabgaben, Gesundheitssystem kann es ja eigentlich im Anarchismus nicht geben.

Vielleicht fehlt in meinem Kopf immer noch ein entscheidendes Puzzlestück, aber eine Welt ohne Regeln würde in meiner Vorstellung vor allem den Mächtigen nützen. Nicht umsonst schreien ja die meisten konservativen Parteien nach Deregulierung und Liberalisierung während die linken und grünen Strömungen mit ihren Ansätzen als "Verbotsparteien" verschrieben sind.

Gibt es zu dem Schilderbeispiel, das du angebracht hattest, Studien, die auf eine generelle Kausalität zwischen "weniger verbindliche Regeln" und "besserem miteinander" hindeuten? Und mal angekommen, dieser Zusammenhang ließe sich auf andere Bereiche übertragen, ist das deshalb gleichbedeutend mit "keine verbindlichen Regeln" und "bestem Miteinander"? Vielleicht sind auch nur einzelne Bereiche über das Optimum hinaus bzw. überreguliert.

Ansonsten könnte mir auch gut vorstellen, dass die Abwesenheit von Regeln für uns, die so an Regulierung gewöhnt sind, so überfordernd sein kann, dass wir schnell zu Überkompensation neigen. Gibt es beispielsweise an einem Gemüsestand eine Vertrauenskasse mit "pay what you want", so baut das denke ich vor allem dadurch so einen großen sozialen Druck auf, nicht geizig zu wirken, da das so selten vorkommt. Wenn es anonymer wird oder das Phänomen alltäglicher, so nimmt die Großzügigkeit relativ schnell ab ("Was, der Obdachlose will schon wieder Geld? Dem habe ich doch erst letztes Jahr 50 Cent gegeben.").

rbn ,

Ich habe jetzt schon wirklich einiges zu dem Thema gelesen, auch die von dir verlinkten Seiten und ich komme immer mehr dazu, dass Anarchismus nichts weiter ist als eine Sammlung steiler, unbelegter Thesen gepaart mit großen Visionen, die zumindest für mich zutiefst inkonsistent und widersprüchlich erscheinen. Ich hab's wirklich versucht aber entweder bin ich ignorant, zu dumm oder komplett indoktriniert. Oder eben der Anarchismus ist, wofür ich ihn halte.

Mal werden dann Mehrheitsentscheidungen propagiert, dann sind wieder alle Beschlüsse unverbindlich und freiwillig. Mal Gewaltlosigkeit und mal ein großer gewaltvoller Krieg, um die bestehenden Strukturen und Feinde zu zerstören. Alle Menschen haben die gleichen Rechte aber wer sich nicht ins anarschistische System einfügt, wird niedergeschlagen. Es wird sich frei gemacht von allen Hierarchien aber dann wieder von "unten nach oben" organisiert.

Es wird sich bei jedem Argument immer so gedreht, dass "Anarchismus = gut" und "alles andere = böse" herauskommen soll. Allein dieser totalitäre Anspruch ist mir schon zutiefst zuwider, als hätten nur die eigenen Gelehrten Kompetenz und alle anderen sind komplett auf dem Holzweg.

Wahrscheinlich ist es auch ein wenig prinzipbedingt, dass man ein System mit maximaler persönlicher Freiheit nicht klar und logisch konsistent definieren kann. Jedes Individuum legt es ein bisschen so aus, wie es ihm am besten gefällt.

Ich danke dir (wirklich!), für die Zeit, die du aufgebracht hast, mir das Konzept näher zu bringen aber ich denke, ich werde das Thema jetzt erstmal zu den Akten legen. Vielleicht schaue ich mir das alles dann in einigen Jahren frisch und unvoreingenommen noch ein weiteres Mal an.

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