DACH - jetzt auf feddit.org

Seven Mod , (Bearbeitet ) in War da was - Montag-Laberfaden

Mich nervt inzwischen dieses Geheule als Ergebnis auf die AfD Wahl. Auch das ewige Fingerpointing auf die AfD Wähler wird nichts daran ändern.

Ja, die Leute haben eine rechtsextreme Partei gewählt. Das wissen die und das ist denen egal, weil die ihre Themen (was zu 95% nunmal Migration ist) adressiert sehen wollen.

Fände es gut, wenn gerade die Parteien links der Mitte Themen einfacher begegnen. Sie müssten ein bisschen populistischer sein und nicht ihre Weisheit vom Elfenbeinturm aus verkünden.

Ich fühle mich halt langsam echt hilflos, wie man mit dem rechten Lager umgehen soll. Muss ich mich damit abfinden, dass knapp 20% der Bürger einfach Nazis sind und unsere Demokratie am liebsten abschaffen wollen?

5714 ,

Und wie soll Migration bitte einfacher begegnet werden?

Seven Mod ,

Mit Inhalten?

Möglichst schnell die Leute in die Gesellschaft integrieren, sie zügig der Arbeitswelt zuführen (weil man so Leute integriert) und gleichzeitig dafür sorgen, dass Menschen, die unsere Werte nicht teilen/ablehnen entsprechend wieder ihrer Heimat zuführen?

DmMacniel ,

sie zügig der Arbeitswelt zuführen

Ausländer nehmen uns unsere Jobs weg!!!!

lichtmetzger ,
@lichtmetzger@discuss.tchncs.de avatar

Und gleichzeitig auch unser Arbeitslosengeld! Schrödinger's Ausländer

DmMacniel ,

Ja ist doch ganz einfach. Der Trend in Deutschland geht ja zum Zweitjob. Der zweite ist dann halt als Arbeitslosy :D

CyberEgg ,

und gleichzeitig dafür sorgen, dass Menschen, die unsere Werte nicht teilen/ablehnen entsprechend wieder ihrer Heimat zuführen?

Abschiebungen funktionieren nicht. Haben sie noch nie. Zum einen sind sie zu teuer, zum anderen werden überwiegend Menschen abgeschoben, die gut integriert sind (weil man da die Adresse kennt und weiß, wie man an sie herankommt). Drittens sollte man auch straffällig gewordene Menschen nicht abschieben, stattdessen sollte man sie hier entsprechend bestrafen.

Seven Mod ,

Und was ist dann deine Lösung? Wie begegnen wir dem Thema Migration (auf das wir einerseits wegen der Demographie so angewiesen sind), aber gleichzeitig hat knapp 20% der Bürger scheinbar massive Ängste bei dem Thema?

Einfach sagen, dass das dumme Nazis sind? An die Vernunft appellieren, dass man mit unserer Vergangenheit keine Nazis wählen darf? Die AfD hat sehr erfolgreich TikTok gekapert und wenn man sich das Wahlverhalten der jungen Menschen anschaut, war das ein cleverer Schachzug.

Wenn die linken Parteien nicht aufwachen und ähnlich einfach & direkt ihre Inhalte verbreiten, wird man sie auch nicht mehr so stark wählen.

CyberEgg ,

Es gibt keine einfache Lösung. Das Schulsystem muss neu gemacht werden, die Jugend muss gesellschaftlich ernster genommen werden, Freizeitangebote für Jugendliche mit pädagogischer Begleitung fehlen komplett und müssen aufgebaut und finanziert werden. Diverse Medien müssen ihre Herangehensweise ändern (z.B. dass Union und FDP wesentlich später angefasst werden als SPD, Grüne und Linke), bestimmte Politiker müssen ihren Populismus aufgeben, politische Prioritäten müssen angepasst werden, usw.

Aber Feuer mit Feuer bekämpfen funktioniert nicht immer. Vielleicht müssen Grüne und Linke etwas populistischen werden, aber das alleine reicht nicht. Und Abschiebungen ändern auch nichts.

DonPiano ,

Empirisch (mit Wahlergebnissen von nicht extrem Rechten als Kriterium) scheints so zu sein, dass die Themen aufzugreifen ein Fehler ist. Wenn viel ueber Angst vor Fremden (egal ob jetzt pro oder kontra) geredet wird entsteht dadurch vor allem eines: Gelegenheiten um ueber Angst vor Fremden nachzudenken und diese zu entwickeln. Das spielt dann nur Merz oder AfD in die Haende, denn wieso sollte man die Billigmarke Abschiebescholz waehlen wenn man auch zwischen Klassikmerz und Extrahoecke waehlen kann?

Dooferweise ist "nicht so viel drueber reden" nix das man einseitig deklarieren kann. Axelspringer und Merz und RFacebook senden trotzdem.

Seven Mod ,

Aber was ist denn dann die Lösung?

Themen aufgreifen ist falsch, Wähler als Nazis bezeichnen falsch.

Fühle mich so hilflos.

DonPiano ,

❤️

Tut mir leid. Ich auch.

foopac ,

Unser Bildungssystem muss komplett umgekrempelt werden. Dazu zähle ich auch Integration, denn wie willst du neuen Leuten verklickern wie wir ticken wenn wir es nicht beibringen.

"Schule" allein reicht aber nicht. Die Gesellschaft als ganzes muss bereit sein mit offenen Armen und Toleranz auf fremde zuzugehen. "Die sind anders das geht so nicht" ist dumm und scheiße. Deine Nachbarn laden dich zu Falafel und Lamm mit Minzesoße ein und du machst das dann mit Knödel und Schweinshaxen. Dabei unterhaltet ihr euch über das merkwürdige Land in dem ihr beide lebt und lernt Unterschiede und Gemeinsamkeiten kennen.

Der Staat kann und sollte solche Zusammentreffen fördern und fordern. Gerade Kommunen müssen dabei massiv unterstützt werden.

Gleichzeitig sehe ich aber auch die religiösen Institution in der Pflicht. Kirchen sind evtl nicht die Zielreligion, aber sie sind eben gut vernetzt und akzeptiert in der Gesellschaft. Kirchliche Aktionen in der Nachbarschaft sollten auch aktiv auf "neue" Mitglieder der Gemeinschaft zugehen. Ein Nein kann kommen, wird kommen, aber ein Zeichen der Offenheit wiegt mehr als stumme Ausgrenzung. Das gleiche gilt auch für andere Religionen. Generell brauchen wir Priester, Imame und Rabbiner, die hier ausgebildet wurden und nicht mit Absicht Hass, Hetze und Spaltung predigen. Der Staat kann sich aus Religionen raushalten ohne diese komplett sich selbst zu überlassen. Was dabei rauskommen sieht man ja mit Ditib zb.

ClassifiedPancake ,

Sorry wer Nazis wählt ist ein Nazi. Punkt.

RalfWausE , in Was geht eigentlich auf Reddit mit den ganzen Atomkraft-Fans ab?

Es gibt halt -trotz der mittlerweile bei vielen im Kopf vorhandenen Schere - immer noch Menschen die selber denken und vielleicht zu anderen Schlüssen kommen als man selber. Das so etwas dann direkt als Kampagne, Botnetzwerk oder ähnliches wahrgenommen wird zeigt nur mal wieder wie krank die heutige Mainstream Netzkultur ist.

muelltonne OP ,
@muelltonne@discuss.tchncs.de avatar

Wie beschrieben: Gefühlt hat das wenig mit "selbst denken" zu tun, wenn in Threads urplötzlich zig Leute auftauchen, die eine bestimmte Agenda pushen.

Iapar ,

Sie selbst denken aber das sie ganz clever selbst drauf gekommen sind.

taladar ,

Das scheint generell irgendwie bei den Leuten am weitesten verbreitet zu sein die Informationen nur nachplappern (was man oft an der Uniformität der Formulierungen sehen kann).

Emotet ,
@Emotet@slrpnk.net avatar

Selber denken und Schlüsse ziehen sind essenzielle Werkzeuge eines erwachsenen Menschen. Aber dazu gehört auch, sich mit den Fakten auseinanderzusetzen und Details zu überdenken, die man eventuell bisher falsch verstanden hat. Da geht es dann nicht um Meinung, sondern um kalte Fakten.

Es ist simpel, sich von irgendwelchen Leuten mit niederen Absichten vorplappern zu lassen "Kack Mainstreammeinung, die haben doch keine Ahnung! Meine Lösung ist viel einfacher und sexy!" und sich dann einzureden, dass man einer der wenigen Menschen ist, die die Welt wirklich verstanden haben. Ist halt meistens nicht so.

deikoepfiges_dreirad , in A****loch sagt man nicht

Naja. Das Volt-Plakat wurde ja nicht des Inhalts (den es eh nicht hat) sondern der Sprache wegen abgelehnt. Die von Ströer wollen halt ihren weichgespülten Wohlfühl-Infotainment-Quartsch an den Mann bringen und da ist das Plakat nicht ad firendly genug. Wenn man sich als Partei sonen durchschaubaren Marketing-Stunt leistet wie dieses Plakat, ist es ein bisschen albern, sich dann darüber zu beschweren, wenn der kalkulierte Effekt eintritt.

Roflmasterbigpimp ,
@Roflmasterbigpimp@lemmy.world avatar

Hab den Zensor von Ströer gefunden

deikoepfiges_dreirad ,

Meine Abneigung gegen die Ströer-Werbetafeln ist eigentlich ein bisschen größer als die gegen das Plakat. Ich hab nur auch keine Lust auf getarnte Wahlwerbung in Form von Ragebait.

manucode OP ,
@manucode@infosec.pub avatar

In Bezug auf das untere Plakat hatten sie aber behauptet, keine Zensur vorzunehmen, außer aus rechtlichen Gründen.

deikoepfiges_dreirad ,

In dem Fall meinen sie wahrscheinlich Inhaltliche und nicht sprachliche Zensur. Ich könnte mir schon vorstellen, dass auch sonst Werbetafeln abgelehnt werden, die als zu geschmacklos bewertet wurden. Das ist doch im Grunde das gleiche wie bei YouTube und Tiktok, wo alles demonetarisiert wird, wenn man nicht "unalive" statt "dead" sagt.

Dirk , in Danke für nichts, ZDF
@Dirk@lemmy.ml avatar

Eher "Danke an die ausufernde Selbstermächtigungsdemokratie der EU". Da werden einfach so aus der Luft je nach lust und Laune nicht demokratisch gewählte Räte gegründet, die dann plötzlich Gesetze verabschieden und Vorgaben machen.

Dass das ZDF hier mal wieder nutzlos ist, ist nicht der Grund, sondern ein Symptom.

WhiteHotaru ,

Hast du etwas mehr Hintergrund zu deiner Aussage?

FJW ,
@FJW@discuss.tchncs.de avatar

Der Europarat ist keine EU-Institution und erheblich älter als die EU.

Tarte , (Bearbeitet )
@Tarte@kbin.social avatar

Was ist denn das für ein Quatschkommentar? Die EU gab es bei der Gründung des Europarats noch nicht. Die EU wurde selbst erst Jahrzehnte später gegründet. Sie hat den Europarat 1949 nicht gegründet.

Das zeigt eher deine Denkmuster als ein etwaiges Fehlverhalten der EU.

Gesetze verabschieden tut der Europarat auch nicht. Das ist eine Menschenrechtsorganisation. Er hat auch viel mehr Mitgliedsstaaten als die EU.

NeoNachtwaechter , in Scharfe Kritik aus London: Wallace nennt Scholz "falschen Mann am falschen Ort"

Dieser Wallace ist hier nicht wahlberechtigt.

Bei der Frage, wer in Deutschland Kanzler ist, hat er nichts zu melden.

Außerdem ist er ein ehemaliger Minister. Das heißt, die Frage zu seiner Person wurde auch bereits negativ entschieden..

crispy_kilt ,

Meinungsäußerungsfreiheit.

cows_are_underrated ,

Whataboutism any % speedrun

ormr , (Bearbeitet ) in A****loch sagt man nicht

Volt hat die beschissenste, inhaltsleerste Plakatkampagne aller Zeiten und heult dann rum wegen "Zensur"... Mein Gott ist das peinlich.

Das ist ja als wäre der Volksverpetzer eine Partei geworden. Frage mich wo man das Geld herkriegt so viel dummes Zeug in der Stückzahl aufzuhängen:

"Du kannst alles"

"Für mehr Eis"

Wow, ganz großes Kino. Diese Partei ist unnötig wie ein Kropf und hat bei der letzten Europawahl anderen sozialistischen Europa-Parteien Stimmen abgezogen. Komplett sinnlose Aktion.

geissi ,

Du kannst alles

Kenn ich nicht. Ist auf deren Website auch nicht aufgelistet:
https://voltdeutschland.org/bonn/europawahl-2024-wahlplakate
Kannst du ein Bild davon teilen?

Für mehr Eis

Dass der Klimawandel zum Abschmelzen von Arktis- und Gletschereis führt (das ist schlecht) und Volt damit darauf hinweist, dass sie sich für strengere Klimapolitik einsetzen ist für dich inhaltsleer?

ormr , (Bearbeitet )

Edit: sorry, du wolltest ja ein Bild vom "Du kannst alles" Plakat. Ich mach demnächst ein Foto davon und reiche es nach :)

Es stimmt, hier gibt es noch Kleingedrucktes. Aber der Zusammenhang ist nicht sofort klar, wenn man nur den Slogan liest. Warum so verschachtelt? Für Wortwitze gibt es schon eine Satire-Partei, da wähl ich doch lieber das Original.

Und welche Message will man mit "Sei kein Arschloch" senden? Glaubt wirklich irgendjemand in der VOLT Zentrale, dass man damit auch nur einen einzigen Wähler von AfD & Konsorten zurückgewinnt. Das ist für mich die pure Selbstgerechtigkeit.

geissi ,

Und welche Message will man mit “Sei kein Arschloch” senden? Glaubt wirklich irgendjemand in die VOLT Zentrale, dass man damit auch nur einen einzigen Wähler von AfD & Konsorten zurückgewinnt.

Ich glaube kaum, dass die AfD-Wähler hier die Zielgruppe sind.
Vielmehr signalisiert man den anderen Wählern, dass man sich klar von rechten Parteien distanziert im Gegensatz zu manchen konservativen Politikern, die immer mal wieder Kooperationsbereitschaft durchblicken lassen.

DarkThoughts ,

Aber der Zusammenhang ist nicht sofort klar, wenn man nur den Slogan liest.

Du bist halt auch die Type die ständig nur die Headlines und nicht die Artikel liest. Wenn dir diese Plakate intellektuell schon zu viel sind, dann musst du dich halt nach noch simpleren Slogans umsehen.

ormr ,

Du kannst mir ja mal verraten wie Plakate funktionieren sollen, wenn nicht über die Headline? Was soll eine Plakatkampagne bringen mit Slogans wie "Du kannst alles"? Viele Wahlplakate siehst du eh nur im Vorbeifahren, wie sollte man da das Kleingedruckte lesen...

Es gibt übrigens keinerlei Grund auf einer persönlichen Ebene beleidigend zu werden. Tut mir leid falls meine Einwände bei dir eine emotionale Reaktion auslösen.

DarkThoughts ,

Und hier kommt das Car-Brain als Argument. Wow. Unterstreicht halt nur noch mehr deinen fehlenden Sinn für Perspektive. Nicht jeder sitzt in seiner Dreckskarre und nicht jeder liest nur die Hälfte der Plakate - oder nur den Titel eines Artikels.
Aber ja, ständig so ein schwachsinniges bad faith Geheule zu lesen ist tatsächlich nervig und kommt heutzutage leider viel zu häufig vor.

ormr ,

Junge, du bist komplett auf dem falschen Dampfer. Ich fahre auch an etwas vorbei, wenn ich mit dem Fahrrad oder der Tram unterwegs bin. Aber da du es nicht lassen kannst Leute persönlich anzugreifen über die du nichts weißt (!) ist eine Debatte mit dir wohl völlig sinnlos.

DarkThoughts ,

Wenn du mit der Tram oder dem Rad unterwegs bist, wirst du ja sicherlich auch entsprechend absteigen und zu Fuß laufen. Da wirst du ja sicherlich genug Zeit haben um das ganze Plakat zu lesen. Und du bis derjenige der behauptet ziemlich offensichtliche Dinge nicht zu sehen, oder vielmehr nicht sehen zu wollen. Weiß nicht wieso du dich dann darüber aufregst wenn man sich wundert, wieso das wohl so ist.

brainrein ,

Mit Wahlplakaten kann man keine Wähler vom anderen Ende des Spektrums erreichen.
Wahlplakate, wenn sie funktionieren, bestärken deine Eh-schon-Wähler nicht fremd zu gehen.

weker01 ,

Warum so verschachtelt? Weil es offensichtlich Aufmerksamkeit generiert. Es hat also funktioniert.

Don_alForno ,

Aber der Zusammenhang ist nicht sofort klar, wenn man nur den Slogan liest.

Mir schon.

Roflmasterbigpimp , (Bearbeitet )
@Roflmasterbigpimp@lemmy.world avatar

anderen sozialistischen Europa-Parteien Stimmen abgezogen

Weil Stimmen ja auch immer normalverteilt werden.... Ist nicht die Schuld das die anderen Parteien nicht Überzeugen konnten, nein es ist die von VOLT die in die Wahlkabinen gestürmt sind und den Leuten die Stimmen aus den Händen gerissen haben.

Am besten machen wir einfach nur eine Partei! Dann klaut niemand irgendwem die Stimmen! Weil Demokratie ja genauso am besten funktioniert. Je weniger Parteien desto besser! /S 🥸

efstajas , (Bearbeitet )

Alle "linken" und alle "rechten" Parteien sollten sich einfach jeweils zusammenschließen. Dann kann keiner der Parteien die ja sowieso genau das gleiche wollen sich gegenseitig Stimmen klauen, und für den Wähler ist es auch einfacher. Entweder oder, wie ein Fußballspiel. Funktioniert doch in den USA auch wunderbar.

ormr ,

Ich denke auch dass man unbedingt darauf setzen muss wenigstens Parteien-Allianzen z.b. mit gemeinsamen Listen zu bilden.

Ich verstehe grade im linken Spektrum diese immer weitergehende Zersplitterung in Kleinparteien überhaupt nicht. Jeder Mensch wird bei der Wahl einer Partei Kompromisse eingehen müssen. Man sollte meinen dass mit (bisher) 3 tendenziell linken Parteien im dt. Bundestag für jeden links denkenden Menschen was dabei sein sollte. Im EU Parlament mit der niedrigeren Hürde ja um so mehr.

Aber wenn man nicht in der Lage ist zum Kompromiss, dann braucht man halt immer spezifischere Kleinparteien, die ihre jeweils reine Lehre als Programm haben. Und wenn man schon den Kompromiss bei der Wahl der Partei nicht hinnehmen möchte... Mit so einer Basis kann eine Partei natürlich erst Recht nie Teil einer Regierung sein, was noch mehr Kompromisse bedeutet. Und im Zweifel verschenkt man halt seine Stimme, um sich nicht zu "kompromittieren"... Schade.

Mrs_deWinter ,

Die Idee von Volt war ursprünglich ja aber wirklich ein neuer Blickwinkel und vor allem eine neue Art, europäische Politik zu machen. Das EU Parlament ohne Volt ist so, als hätten wir im Bundestag nur Regionalparteien sitzen. Volt ist aus der Idee entstanden, dass es eine europäische Partei braucht, die eine länderübergreifende Perspektive vertritt. Das ist nicht "spezifischer", sondern eben was originär neues.

Macros ,

Auch die Idee ist nicht neu:

Schon 2014 haben die Piratenparteien ein länderübergreifendes Programm aufgestellt.
Mit tatsächlichen Auswirkungen da Piraten aus Tschechien und Deutschland im Parlament sind. Nach dieser Wahl vermutlich auch Luxemburg :)

Transnationale Liste sind Thema seit 2018, noch bevor Volt gegründet wurde.

Mrs_deWinter ,

Gut zu wissen, das hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Dann waren Volt die zweiten mit dieser Idee. Trotzdem finde ich den Blickwinkel neu und wichtig genug. Eines Tages sitzen vielleicht nur noch pan-europäische Parteien im EU Parlament.

CSU wird auch nicht mehr ohne weiteres in den Bundestag gewuppt - und das ist auch gut so.

Macros ,

Mit der CSU: Volle Zustimmung. Hier plakatieren sie sogar mit "Für mehr Oberbayern in Europa" Themaverfehlung pur.

Korne127 ,
@Korne127@lemmy.world avatar

Kann ich 0 zu relaten. Volt ist als Partei questionable (inszenieren sich als Grüne, aber sind in echt auch gut zwischen denen und der FDP). Aber deren Kampagne ist eine der besten; die haben einfach echt gute PR-Berater. Das war schon in der letzten Europawahl so.

Macros ,

Und Geld müssen sie haben wie Heu.

Ich bin für die Piraten aktiv, auch aktuell am Plakatieren. Jede Stadt und Gemeinde hat da Regeln (allgemeine wie: "Nicht die Sicht in Kreuzungen versperren", "nicht an Schilder die fließenden Verkehr regeln" und spezielle wie "Die Plakate müssen den Boden berühren" - München, "selbe Partei mindestens 100m Abstand" - FFB) Die meisten halte ich für sinnvoll. Doch Volt hängt hier einfach überall, in Kreisverkehren, auf Verkehrsinseln, an Vorfahrtsschildern, ...

Wir Piraten bekommen in München schnell einen Hinweis "Da hängt ein Plakat falsch, 3 Tage für den Beweis, dass ihr euch drum gekümmert habt, sonst 75 € und später mehr" Wird bei Volt nicht anders sein. Trotzdem hängen deren Plakate, teils direkt neben welchen von uns die gemeldet wurden, noch wochenlang da.

Ergo sagen sie entweder "Wir leisten uns das" und haben entsprechend Geld, oder sie sind überfordert von all den Meldungen und nach der Wahl pleite.

agressivelyPassive , in Emotionale Taubheit: Ich, Mann, abgestumpft

Ein Artikel darüber, dass Frauen finden, Männer seien nicht emotional genug.

Weil es natürlich einem objektiven Maßstab dafür gibt, wie irrational man sein muss, bevor man Mensch wird.

ctenidium ,

Und wenn man zu emotional wird, dann ist man kein Mann oder nicht männlich genug.

Mrs_deWinter ,

Vor allem für Männer wie AggressivelyPassive.

ctenidium ,

Wie meinst du das?

Mrs_deWinter ,

Dass Männer bestimmte Emotionen einfach nicht oder nur wenig empfinden (sollten) ist ein altes, gesellschaftliches Vorurteil, das extrem destruktive Effekte auf Männer hat. Kurz gesagt: Sexismus. Führt zum Beispiel dazu, dass in Deutschland tausende depressive Männer rumlaufen, die mit ihrem Schmerz alleine bleiben, weil sich die Beschäftigung mit Gefühlen oder sogar Psychotherapie aus dieser heftigen Prägung heraus für sie eben falsch anfühlt. Der Beitrag von AggressivelyPassive ist ein Beispiel dafür, wie dieses Vorurteil reproduziert und aufrechterhalten wird.

ctenidium ,

Ja, das sehe ich auch so. Wieviele Männer leiden oder depressiv sind, weiß ich nicht, kann mir aber gut vorstellen, dass es wie du sagst tausende oder sogar auch mehr sind. Der Punkt mit dem Auseinandersetzen mit Gefühlen bzw. Psychotherapie halte ich ebenfalls für möglich - zumindest ungewohnt dürfte das für viele sein. Ich weiß nicht, wie man das anders oder besser machen könnte, aber wenn man da ein Angebot schaffen könnte, das Männer besser abholt, wäre das für Männer begrüßenswert, Das heißt ja deswegen nicht, dass man sich nicht weiter um Belange von Frauen oder diversen Menschen kümmert. Aber ich finde schon, dass jeder Mensch, unabhängig von Geschlecht/Gender/Orientierung ein gutes Leben verdient hat, also auch Männer. Was ich sehr befremdlich finde: Nach identitärer Meinung könnten Männer keinen Sexismus erfahren - wobei ja gerade diese Aussage im höchsten Maße sexistisch ist.

cows_are_underrated ,

Zum Thema wie man Männer besser abholt.

Ich denke, dass es auch gute Anonyme Hilfsangebote geben muss. Wenn ich da jetzt zu zweit im Raum sitze und erzählen soll ist das was anderes, als wenn ich z. B. zu Hause vorm PC sitze und mir von der Seele reden kann.

Primär muss jedoch in die Köpfe der Leute rein, dass die aufhören sollen dieses Märchen vom starken Mann zu erzählen, damit wir die Wurzel des Problems bekämpfen.

barsoap , (Bearbeitet )

Die Wurzel ist maladaptives Verhalten, ohne Unterschied welche Strategie maladaptiv geworden ist. Der Ansatz sollte nicht sein den Leuten eine Strategie zu diktieren, sondern aufzuzeigen in wiefern ihr Lieblingspferd maladaptiv geworden ist, die Spreu vom Weizen trennen, nicht sagen "Weizen ist doof du sollst Roggen futtern". Das ganze hat auch weniger mit Geschlecht zu tun, das ist gerade bei diesen Themen reine Statistik und keine Diagnose, sondern mit der Notwendigkeit von individualisierten Ansätzen.

Mal ein Schwung woanders hin: Trauerbewältigung. Es gab lange dieses Modell des "emotionalen Kessels", was Therapeuten dazu verleitet hat Patienten zu erzählen sie sollten so richtig schön rauslassen. Is ja auch gut, wenn man irgendwelche Hemmungen hat das zu tun dann hilft es wenn es einem explizit erlaubt wird, damit man es sich selbst erlaubt. Dann macht man eine Kohortenstudie, und es stellt sich heraus das die Kohorte der dieser Tipp gegeben wurde schlechter bei der Trauerbewältigung abschnitt als die Kontrollkohorte, ganz ohne Therapie. In der näheren Untersuchung hat sich dann ergeben dass diese Anleitung zum rauslassen viele Patienten dazu gebracht hat der Meinung zu sein sie würden zu wenig trauern, zu wenig rauslassen, was sie dazu geführt hat ihr Zeug nicht zu verarbeiten, sondern die Verarbeitung zu unterdrücken um eben mehr und länger rauslassen zu können: Was für die einen Therapie war war für den Durschnittsmenschen das Gegenteil.

Zurück zur Depression: Wenn du jemandem sagst "Situationen, in denen du dich machtlos fühlst sollten sich bei dir nicht in frustriertem Ehrgeiz sondern gefühlsschwangerer Antriebslosigkeit ausdrücken" dann ist das genauso falsch als wenn du jemand anders das Gegenteil sagen würdest. Es geht nicht darum auf ein anderes Pferd zu steigen sondern das, auf dem der Patient sitzt richtig zu besatteln: Dem Frustrierten erzählst du was von der Unterscheidung zwischen Dingen die man kontrollieren kann, und denen die man nicht kontrollieren kann, hilft ihnen, die letzteren einem am Arsch vorbeigehen zu lassen, und gibt Strategiehilfen. Dem Antriebslosen erzählst du z.B. was vom Geburtsrecht auf die kleinen schönen guten Dinge im Leben, erarbeitest feinfühlig lange Listen von kleinen Dingen gegen die beiden von euch wirklich nichts einfällt was daran doof sein sollte -- und für die dann, Wunder oh Wunder, der wenige Antrieb der da ist tatsächlich reicht. In beiden Fällen kann es damit getan sein, der Rest löst sich von alleine, wenn nicht hast du immerhin schon ne Stabilisierung und damit festen Grund von dem aus man Tiefseeangeln gehen kann.

Auf der anderen Seite kann man versuchen die Strategie die für die eine Gruppe richtig ist bei der anderen anzuwenden, egal wie rum, und alles was passieren wird ist das Therapie an sich in den Verruf gerät sinnlos zu sein. Zu recht, denn so ein Ansatz ist, tschuldigung, maladaptiv von der Therapeutenseite selber.

barsoap , (Bearbeitet )

die mit ihrem Schmerz alleine bleiben, weil sich die Beschäftigung mit Gefühlen oder sogar Psychotherapie aus dieser heftigen Prägung heraus für sie eben falsch anfühlt

Nein. Das liegt vor allem daran dass das Symptombild bei Männern anders aussieht: Weniger Antriebslosigkeit, mehr Frustration. Probleme sind ja schließlich zum lösen da, nicht zum jammern. Da jetzt zu sagen "jammert doch lieber und seid Antriebslos statt frustriert weil Sisyphus", was soll das bringen? Warum sollte die eine Symptomatik besser sein als die andere? Die Frage ist eher: Warum schleppst du den Stein überhaupt mit dir rum, und warum muss er nach oben, tut's nicht auch ein Tal. Um so eine Unterhaltung zu erreichen müsste die Gesellschaft aber erst überhaupt anerkennen dass man depressiv ist damit es von den Betroffenen und ihrer Umgebung als solche erkannt werden kann. Dann kannst du dich beschweren dass Männer nicht zum Arzt wollen, nicht vorher.

AggressivelyPassive hat ne Menge Unsinn geredet, bei dem "Lass dir nicht von Frauen erzählen wie du zu fühlen hast" hat er aber in's schwarze getroffen. Vielleicht nicht in diesem Fall (hab' den Artikel nicht gelesen, wer macht denn sowas) aber im großen und ganzen, ja, das Problem existiert definitiv. Und, weist du was? Frustriert ihn wahrscheinlich, aufgrund persönlicher Erfahrungen.

aktenkundig ,

Überhaupt gelesen?

Es ist ein Artikel in dem ein Mann seinem Gefühlsleben nachspürt und u.a. hinterfragt welchen Einfluss die Gesellschaft darauf hatte.

agressivelyPassive ,

Ja. Und die Expertinnen die ihm sagen, dass seine Einstellungen falsch sind, sind Frauen.

Es wird gar nicht ernsthaft zur Debatte gestellt, dass Männer vielleicht genuin weniger oder anders Emotionen empfinden. Im Gegenteil wird es gleich als Mangel dargestellt, als Pathologie.

aktenkundig ,

Ich hörte mir ja nur Sachen an, um meine panische Angst vor dem Sterben abzutöten.

Ich möchte mich betäuben, aber gleichzeitig leide ich auch unter dieser Seite, die irgendwie immer taub bleibt.

Sie jubeln, sie grinsen so lächerlich glücklich, dass ich mein Telefon am liebsten gegen die Wand werfen würde. Nicht, weil ich es ihnen nicht gönne, sondern viel banaler. Wenn mir so etwas passiert, spüre ich in mir nur ein großes, fettes, mutierendes Schulterzucken-Emoticon: ¯_(ツ)_/¯.

Warum bin ich so verdammt abgestumpft?

Den Leidensdruck ("dass seine Einstellungen falsch sind", wie Du - und nur Du - es nennst.) hat er unabhängig von allen ExpertInnen bemerkt.

Sein Kumpel übrigens auch

Fast schon beiläufig erzählt mir Rafael von einem Nervenzusammenbruch, den er vergangenes Jahr hatte.

"Ich habe mich ins Bett gelegt und instant geheult."

agressivelyPassive ,

Nein. Er hat festgestellt, dass er Emotionen nicht so wahrnimmt, wie er denkt, dass es richtig wäre.

Er leidet nicht daran, dass die Emotionen nicht da sind, sondern daran, dass er denkt, dass die Emotionen da sein sollen. Das ist ein großer Unterschied. Strukturell ist das vergleichbar mit schwulen Männern in den 50ern. Die litten nicht daran, schwul zu sein, sondern daran, nicht schwul sein zu sollen.

Sodis ,

Als jemand, der beide Welten erlebt hat: Mit Emotionen zu leben ist schon geiler. Ohne dümpelt man nur so vor sich hin, hat keine Tiefen, aber auch keine Höhen.
Er sieht halt täglich, was er verpasst, wenn er positive (aber auch negative) Emotionen bei anderen beobachtet. Deshalb finde ich deinen Vergleich nicht wirklich treffend.

Mrs_deWinter ,

Und jetzt sagst du ihm: Leide mal weniger. Das kommt doch alles von den Frauen. Sei mal ein Mann. Nimm es halt hin wie es ist.

Ey Männer sind auch Menschen, mit normalen Gehirnen, und selbstverständlich dazu in der Lage, das volle Spektrum menschlicher Emotion zu empfinden. Bizarr, was anderes anzunehmen. Deine Vorstellung stammt aus dem vorletzen Jahrhundert.

agressivelyPassive ,

Nö, ich sage euch: hört auf eine Erwartungshaltung aufzubauen, dass alle Menschen wie ihr denken müssen.

Was heißt denn "volles Spektrum"? Das ist eine krass wertende Aussage. Woher weißt du, was das "volle" Spektrum anderer Menschen ist?

Und meine Vorstellung kommt eben nicht aus dem letzten Jahrhundert. Im Gegenteil. Du versuchst lediglich anderen Menschen etwas einzureden, weil sie "deine Wahrheit " noch nicht gefunden haben.

Mrs_deWinter ,

Ich bin psychologische Psychotherapeutin. Ich seh tagtäglich, welche gesellschaftlichen Prägungen meine Patienten mitbringen und welche destruktiven Folgen das haben kann. Bei psychischen Krankheiten gibt es eine krasse Dunkelziffer von Männern, die ihr Leben lang gehört haben, dass sie bestimmte Gefühle einfach nicht haben sollen, und die deshalb damit komplett alleine bleiben. Bis hin zur Suizidalität. Also sorry wenn ich da empfindlich reagiere, aber dieses Vorurteil immer wieder zu reproduzieren ist nichts anderes als gesellschaftlich ausgeübte Gewalt. Und die fordert Leben.

agressivelyPassive ,

Und dir ist nicht in den Sinn gekommen, dass du vielleicht einem selection bias unterliegst?

Leute kommen doch nicht zu dir, weil es ihnen gut geht. Das wäre so, als ob ein Chirurg von Sport abrät, weil er täglich Sportverletzungen sieht.

Gerade alles psychologisch ausgebildete Person solltest du wissen, dass Menschen unterschiedlich drauf sind. Und ich bin es leid, dass ständig so getan wird, als ob Männer ständig irgendwas zurückhalten, nur weil ein Haufen triebgesteuerter Gefühlsbündel nicht verstehen können, dass nicht alle Menschen so sind wie sie. Wenn du Gefühle hast, ist das in Ordnung, aber tu nicht so, als ob dein Empfinden irgendeinen normativen Anspruch rechtfertigt.

Mrs_deWinter ,

Wo wird denn ständig so getan? Wir diskutieren hier über einen Artikel von einem Mann, der darunter leidet, dass die Gesellschaft ihn gelehrt hat, emotional abzustumpfen. Und du reproduzierst in deiner Antwort exakt das, was sein Problem verursacht hat.

Niemand streitet ab, dass Menschen unterschiedliche Perspektiven und Wahrnehmungen haben. Wenn du keine Emotionen hast und damit klar kommst, gibt es auch keinen Grund, dass du dich hier aufregst. Niemand wird dir irgendwas einreden. Aber jetzt deine Erlebnisse zu generalisieren und eine Erwartungshaltung an alle anderen Männer daraus zu machen ist nichts anderes als Sexismus.

agressivelyPassive ,

Wo wird denn ständig so getan?

Im gesamten Thread hier zB? Durch dich im vorherigen Kommentar zB.

Wenn du keine Emotionen hast und damit klar kommst, gibt es auch keinen Grund

Und das nennt man Strohmann. Es ging nie um keine Emotionen. Für jemanden in der Psychotherapie bist du in der Sprachanalyse erstaunlich ungenau.

Aber jetzt deine Erlebnisse zu generalisieren und eine Erwartungshaltung an alle anderen Männer daraus zu machen ist nichts anderes als Sexismus

Und noch ein Strohmann. Ich habe nie auch nur angedeutet, dass mein Erleben absolut für alle gelten soll. Lediglich, dass mein Erleben nicht alles falsch dargestellt werden soll. Warum unterstellst du mir das also?

cows_are_underrated ,

Unter trotzdem sprichst du aktiv dem Autor seine Erfahrungen ab. Der Autor hat meiner Meinung nach ziemlich gut dargelegt, was sein Problemist.(das abstumpfen aufgrund von sozialem Druck). Er erläutert sehr gut, wie sehr das ganze ihn(und seinen Freund) psychisch kaputt gemacht hat. Jetzt herzugeben und zu sagen "Ähhhhhm..... Ne, das ist nicht so dass sozialer Druck Männer davon abhält Gefühle zu zeigen" ist einfach nur Respektlos und ist genau das was der Autor kritisiert. Andere nehmen einen nicht ernst, wenn man(n) mal seine Gefühle offen kommuniziert.

cows_are_underrated ,

Bei psychischen Krankheiten gibt es eine krasse Dunkelziffer von Männern[...]

Die Suizidstatistiken sind nicht ohne Grund so wie sie sind...

aktenkundig ,

Jein. Er hat festgestellt, dass seine Art mit Emotionen umzugehen schwere Nachteile hat. Z.B. dass er die positiven Gefühle nicht fühlt, dass sein Kumpel einen Nervenzusammenbruch hat.
Und an diesen Nachteilen leidet er. Deswegen denkt er - völlig nachvollziehbar - dass es anders besser wäre.

Deine Aussage scheint mir aus Vorurteilen heraus in den Text hinein interpretiert. Und hinterlegen tust Du sie nicht.

Aber ist mir jetzt auch wurscht, wir werden einander wohl nicht überzeugen.

joes ,

vielleicht kennt sie sich ja wirklich besser als ein Nichtexperte aus? Ihr Geschlecht hat damit nichts zu tun.
Jetzt müsstest du nur noch beweisen, daß Verdrängung gesund ist.

mojorizer ,

Ich finde, du reproduzierst genau die Vorurteile und Stigmata, die zu den Problemen führen, die im Artikel beschrieben wurden, und obendrein scheinst du auch noch pauschal den Frauen die Schuld an dieser Situation zu geben. Etwas Selbstreflexion über deine eigene Gefühlswelt würde dir wahrscheinlich nicht schaden (so wie es der Autor im Artikel vorgemacht hat).

punkisundead ,

Emotionen sind nicht irrational.

agressivelyPassive ,

Doch. Quasi per Definition.

punkisundead ,

Diese Definition ist mir nicht bekannt. Ich kenn nur Menschen, die gerne Emotionen als irrational darstellen. Meistens übrigens Männer.

agressivelyPassive ,

Ist es rational, dass wütende Menschen andere verprügeln? Ist es rational, sich aus Liebe selbst zu gefährden?

punkisundead ,

Wirklich, dir fallen keine Beispiele ein die dir widersprechen? Machst du das mit Absicht?

Ich finde es beispielsweise nicht irrational, wenn eine traurige Person sich von einem anderen Menschen trösten lässt.

Edit: Achja du bleibst uns weiterhin deine angesprochene Definition schuldig.

agressivelyPassive ,

Also wir fassen zusammen: du leugnest nicht, dass Emotionen irrational sein können, deswegen liege ich darin falsch, dass Emotionen irrational sind? Das ist aber echt weird von dir.

Erklär mir doch mal, warum meine Beispiele mir widersprechen? Was ist daran emotional, dass ein wütender Ehemann seine Frau schlägt? Ganz konkret.

Warum bist du so hellbent, Emotionen als toll darzustellen? Du willst eine Definition? Gefühle. Emotionen sind Gefühlsregungen. Und gefühlt ist eben von echt zu unterscheiden. Das nennen Experten dann auch "gefühlte Wahrheit".

Wirklich, ich verstehe deinen Punkt nicht.

joes ,

Emotionen können irrational sein, aber nicht immer.
Warum bist DU so hellbent, Emotionen und Frauen gleichzusetzen und als schlecht darzustellen?
Gefühle selbst sind real und hilfreich.

cows_are_underrated ,

Da du dich vorhin über Strohmänner echauffiert hast:

Also wir fassen zusammen: du leugnest nicht, dass Emotionen irrational sein können, deswegen liege ich darin falsch, dass Emotionen irrational sind? Das ist aber echt weird von dir.

Wurde so nie gesagt.

Erklär mir doch mal, warum meine Beispiele mir widersprechen? Was ist daran emotional, dass ein wütender Ehemann seine Frau schlägt? Ganz konkret.

Er hat gesagt "Fallen dir meine Beispiele ein, die dir wiedersprechrn". Lesen udg schwierig, ich weiß.

Warum bist du so hellbent, Emotionen als toll darzustellen? Du willst eine Definition? Gefühle. Emotionen sind Gefühlsregungen. Und gefühlt ist eben von echt zu unterscheiden. Das nennen Experten dann auch "gefühlte Wahrheit".

Das ist nicht die Definition, die gefragt war.

aaaaaaaaargh ,

Die Psychologie sagt das exakte Gegenteil. Emotionen sind durchaus im Bereich des normalen, vernunftgeleiteten Handelns, sie sind nichts anormales und damit nicht irrational.

agressivelyPassive ,

Normal, ja. Aber das heißt nicht, dass sie vernünftig sind. Natürlich sind rationale Entscheidungen und emotionale Entscheidungen manchmal kongruent. Aber in einer Welt voller Völkermorden, Vergewaltigung und Betrug davon zu sprechen, dass Emotionen vernünftig sind, ist blanker Hohn.

aaaaaaaaargh ,

Das war ja mein Punkt. Sie sind einer Vernunft entspringend, weil sie nicht völlig willkürlich sind. Aber ich glaube, du verwechselst hier die Begriffe vernünftig und legitim.

Sidyctism ,

Nach welcher definition?

barsoap ,

Na dann frag' mal Jung: Wertende Funktionen sind rational, wahrnehmende irrational. Das hat eben nichts mit "richtig" oder "falsch" zu tun sondern damit ob sie Urteile fällen. "Fühlt sich scheiße an" ist genauso ein Urteil wie "1+1 ist nicht 3".

joes ,

Männer sind nicht rationaler, das ist ein altes Märchen. Außerdem sind Emotionen nichts Schlechtes.

agressivelyPassive ,

Beides habe ich nicht gesagt. Das ist nur, was du als Abwehrmechanismus reininterpretierst, um nicht auf mein Argument eingehen zu müssen.

joes ,

Nur du hast dich auf Frauan konzentriert, um sie zu diskreditieren. Niemand hat Männer schlechtere Menschen genannt.
Wenn du nicht misogyn wirken willst, solltest du dir mehr Mühe geben.

jackvito , in Grünen-Politikerin bei Angriff in Göttingen leicht verletzt

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K4mpfie , in Traditionspflege beim Schützenfest: Reine Männersache

Ich find die Anmaßung immer so wild.
Das ist ein privater Verein. Die können tun und lassen was sie wollen.
Wenn sie sich nicht verändern wollen dann macht man halt seinen eigenen Verein auf, hat bei den Studentenverbindungen auch funktioniert. Dort gibts Vereine für alle Geschmacksrichtungen: Männer, Frauen, Gemischt, Schlagend, Nicht-schlagend, Farbtragend, Nicht-farbtragend, usw usf.
Das man da jetzt mit Muss und Zwang irgendeinen Verein aufbricht ist halt die pure Anmaßung und erinnert mich irgendwie and die Cultural Appropriation Debatte.

Sidyctism ,

Ich find die Anmaßung immer so wild.
Das ist ein privater Verein. Die können tun und lassen was sie wollen.

Stimmt. Und leute können das handeln trotzdem kritisiren.

Unterschriften gesammelt haben sie auch noch mal vor Ort. Eine der Seiten mit Unterschriften und Klemmbrett wurde ihnen entrissen, von zwei jungen Schützen. „Wir haben Anzeige gestellt“, so Boldt. Und im Dunkeln lief ein Mann in Offiziersuniform an ihnen vorbei, ein Würden­träger der Gilde also. „Für die Aktion kriegt ihr richtig auf den Sack“, soll er gesagt haben. „Wir sehen das schon als Drohung“, so Boldt. (Aus dem artikel)

Ich glaub die antidemokratische cancelculture kommt eher aus der anderen richtung

cows_are_underrated ,

Der Punkt ist halt, dass die Person die das halt alles gestartet hat, kann sich jetzt halt faktisch aus dem Dorf verabschieden kann. Ich finds auch ziemlich Mutig so eskalierenden(mit Presse) daran zu gehen. Ganz gleich was da jetzt passiert. Das Dorf(zumindest der Teil aus dem Schützenverein, welcher oft zentral für das Kulturelle Leven eines Dorfes ist) hasst sie jetzt. Ich ziehe meinen virtuellen nicht vorhandenen Hut.

taladar ,

Die Chancen stehen gut dass der Teil des Dorfs im Schützenverein sie auch vorher gehasst hat oder wenn nicht dann nur deshalb nicht weil sie es mögen wenn andere ihnen gehorchen.

aaaaaaaaargh ,

Was nichts an der Kritikwürdigkeit der konservativen Studentenverbindungen ändert.

Mrs_deWinter ,

Das ist ein privater Verein. Die können tun und lassen was sie wollen.

Und wir Privatleute dürfen das so richtig scheiße finden, inklusive Anmaßungen und Gegenaktionen.

Dreckstraditionen verdienen keinen Respekt.

RalfWausE ,

Und im Gegenzug hat der Verein natürlich das Recht all diejenigen die das scheiße finden für Banausen zu halten und sich einen Dreck um deren städtisch geprägte Meinung zu scheren.

Mrs_deWinter ,

Tut er doch eh. Das ist kein Argument für irgendwas.

Lemonyoda ,

Find ich völlig fair. Fair ist auch, diesen öffentlich wirkenden Vereinen dafür öffentlich, eskalierend (erst ohne Presse, dann lokale Presse, nun taz) Kritik an den Kopf zu werfen.

Das zu kritisierende Verhalten darf auch genau als das benannt werden, was es ist: frauenverachtend. Der soziale Druck auf Frauen nach Teilnahme scheint zudem Vorhanden zu sein - sonst würde das hier nicht wiederholt zum Thema.

...
Wildeshausen ist jetzt nicht der Hort der bürgerlich-demokratischen Werte.

Bezeichnend auch, dass sich kein Interviewpartner (außer dem Politiker) traut, sind Meinung öffentlich zu machen

brainrein ,

„Die Gilde ist die Stadt. Und die Stadt ist die Gilde“ (Statuten der Schützengilde)

Der Bürgermeister von Wildeshausen, so sehen es die Statuten vor, ist immer auch General der Gilde und damit der erste Repräsentant des Vereins.

Und wie ein Poster weiter oben schon erläutert hat: in derartigen Vereinen wird die Stadtpolitik gemacht. Hier wird auch ausgemauschelt wer der nächste Bürgermeister sein soll…

Das ist übrigens auch in den Burschenschaften nicht weniger unproblematisch, wo die "Eliten" des Landes sich ihren Nachwuchs heranziehen.

Ein Grund für die krasse Ungleichheit der Vermögen in Deutschland ist definitiv die "Vetternwirtschaft" in solchen Vereinen.

muelltonne ,
@muelltonne@discuss.tchncs.de avatar

Das ist so nicht ganz richtig: Vereine dürfen natürlich grundsätzlich selbst festlegen, wen sie aufnehmen und du hast kein Recht, dass ein bestimmter Verein dich mitmachen lässt.

Aber: Es gibt diverse Urteile nach denen Vereine, die solche Statuten haben, nicht mehr als gemeinnützig gelten dürfen. Und es gibt auch das recht bekannte und hier sicherlich vergleichbare Urteil aus Memmingen zum Stadtbachfischen, wo sich eine Frau gerichtlich die Teilnahme an dieser Traditionsveranstaltung erstritten hat.

RalfWausE , in Simulierte Jugend-Europawahl: SPD gewinnt die meisten Stimmen – AfD im Osten weit vorne

Die jugendlichen erleben halt hautnah, abseits der städtischen Akademikerblase wie sich das Leben verändert wenn zu viele schlecht integrierte Menschen ins Land kommen... und ziehen ihre Schlüsse daraus.

Sodis ,

Ja, vor allem die armen Sachsen können sich vor Ausländern kaum retten. Da sieht man sogar manchmal einen arabischstämmigen Mensch im Bus :O

neonred ,

vielleicht finden sie diesen Zustand ja erhaltenswert und setzen sich daher dafür ein

brainrein ,

Oh ja, und wundersamerweise erleben sie es dort am deutlichsten, wo die wenigsten Menschen aus dem Ausland leben.

Ich halte es für glaubwürdiger dass die jungen Leute dort einfach faul sind. Aber hallo, sie wissen genau, dass sich große Konzerne und deren Zulieferer sich bestimmt nicht dort niederlassen, wo Mitarbeiter mit dunklerer Haut sich nicht sicher fühlen.

Wenn sie also Menschen mit dunklerer Haut bedrohen, siedeln sich keine Firmen an oder gehen sogar weg. Keine Firmen, keine Arbeit — geil an Bushaltestelle abhängen und sich die Hucke vollsaufen. Die ostdeutsche Jugend.

Doch, mindestens so wahrscheinlich wie dein Statement.

RalfWausE ,

Das lässt sich ganz einfach erklären:

Du lebst in einer Region mit einem geringen Anteil problematischer Ausländer, bekommst aber mit wie sich das Stadtbild in den Regionen mit hoher Migrantendichte verändert ... und entscheidest für dich, dass du DIESE Situation keinesfalls vor der eigenen Haustür haben möchtest.

Ich lebe nicht im Osten sondern in der hessischen Pampa, innerhalb von etwa 10 Jahren hat sich die nächste Kleinstadt in so weit verändert, dass man im Geschäft kaum noch deutsche Sprache hört, im Sommer Gruppen junger Männer südländischer Herkunft auf der Straße herumlungern, Leute belästigen und die Quoten der Ladendiebstähle und Vandalismus auf ein solches Niveau gehoben haben, dass einige Geschäfte dazu übergegangen sind private Security anzuheuern.

Ich war früher sehr weit links unterwegs und bin auch heute noch nicht bereit die AfD zu wählen (hauptsächlich wegen der bei denen nicht vorhandenen Klimapolitik)... aber ich kann die Menschen die dies tun mittlerweile gut verstehen.

iamkindasomeone ,

Du warst früher „sehr weit links“ aber würdest heute die AfD wegen deren Klimapolitik nicht wählen? Ahja.

RalfWausE ,

Es mag absolut erstaunlich klingen, aber es ist wahr: Menschen können ihre Einstellung ändern und frühere Ansichten als falsch erkennen!

iamkindasomeone ,

Dann schreib doch nicht sowas wie „sehr weit links“. Denn dann würdest du nicht auf so populistische Rattenfänger reinfallen. Jemanden, der sehr weit links ist, würde ich unterstellen, dass er bestimmte Dinge und Zusammenhänge verstanden hat und deshalb nie auf so dämliche Nazipropaganda aufspringen würde. Das hat nichts mit Meinung ändern zu tun.

RalfWausE ,

Ich war früher (in den späten 90ern und frühen 00ern) bei der Antifa in der Unistadt in der Nähe organisiert, habe an Demos und Aktionen teilgenommen sowie mich mit ECHTEN Neonazis geprügelt... ich denke schon, dass ich damals an das ganze geglaubt habe.

Oh, ich habe die Zusammenhänge durchaus verstanden, aber ich denke ich habe aus gut 10 Jahren Aktivität in der linken Szene und den Entwicklungen der letzten Zeit in DE vielleicht andere Schlüsse gezogen als manch anderer.

Haven5341 OP , (Bearbeitet )

Ja klar, du warst in der Antifa und kannst jetzt nur darum keine Faschos wählen weil sie den Kaffee nicht mit Haferrmilch trinken. Wenn willst du hier eigentlich veralbern?

Vielleicht warst du damals wirklich mit dabei aber mit Sicherheit warst du da reiner Mode-Linker. Davon gib es ja leider viele. Du haust hier in einer Tour Sprüche raus die jeder Rassist sofort unterschreibt.

Steh wenigstens dazu und komm hier nicht mit "links" an. Du warst nie links. Du hast höchstens links getan und hattest damals als verkappter Rechter einfach Bock auf Prügeln. Mehr so Hooligan halt.

RalfWausE ,

Ich musste echt mal kräftig lachen als ich diesen Post gelesen habe, danke dafür. Du kannst dir als wirklich nicht vorstellen, dass sich jemand von der "einzig wahren Lehre" abwenden kann? Und wenn, dann war man eh nie ein "echter Schotte... äh, Linker"?

Aber denk was du willst über mich, "die Gedanken sind frei" ;-)

neonred ,

Vergiss es, die Leute hier sind scheinen echt zugenagelt und wenig bereit, über vorgefasste Meinungen und eingeprägte Werte hinaus zu denken.

Schade. Früher(tm) hat man miteinander diskutiert, Ansichten ausgetauscht und ist vielleicht mit der gleichen Meinung wie vorher aber angereichert durch neue Sichtweisen auseinandergegangen und hat sich sogar noch für das gute Gespräch bedankt. Oder hat seine Meinung geändert oder Erkenntnisse außerhalb des eigenen Erlebens hinaus erhalten. Heute ist mehr "wir und die" als es jemals war.

Ich habe im Bekanntenkreis einen seit Jahren überzeugten AfD-Wähler (als es noch um den Euro Rettungsschirm ging) und einen recht extremen Linken, dessen Wahl-o-Mat die AfD auf den allerletzten Platz setzt. Beide diskutieren natürlich bis die Hütte qualmt aber gehen zusammen wandern, nach der Arbeit einen heben und sind insgesamt echt gute Kumpel. Sind beide 50+. Ich selbst bin irgendwo dazwischen und kann daher aus beiden Seiten schöpfen, mal stimme ich dem einen eher zu, mal dem anderen.

RalfWausE ,

Interessanterweise war dieses fast religiöse Festhalten an vorgefassten Meinungen einer der Gründe weshalb ich mich damals aus der linken Szene verabschiedet habe... aber egal, das ist ein Thema für sich. Es ist aber wirklich so, dass die Diskussions- und Streitkultur wohl ziemlich den Bach runter geht. Ich habe so das Gefühl, dass es jetzt nur noch die Einstellung gibt "Wenn mein Gegenüber nicht meiner politischen Richtung folgt muss er ein durch und durch schlechter Mensch sein".

Die Frage ist nur wie man das wieder auf geistig gesünderen Boden bekommen kann...

Enkrod ,

Was ist denn mit der furchtbaren Wirtschaftspolitik der AfD? Der schrecklichen Außenpolitik? Der Spionage und der Propagandamühle für Russland? Der Europa-Feindlichkeit? Was ist mit der total verfehlten Verkehrspolitik? Mit der Einstellung der AfD zur Ungleichverteilung? Zu einer ausbeuterischen Arbeitspolitik die den Raubtierkapitalismus als Traumziel ausweist? Zu einer Kriminal-, Rechts- und Drogenpolitik die uns in die dunkle Zeit der 50er Jahre zurück führen will?

Ist ja nicht so dass die nur in wenigen Feldern Arschlöcher wären, die sind obendrein in allen Feldern gefährlich unfähig, verschwörungsbesessen, nationalistisch und hyperkapitalistisch.

RalfWausE ,

Du siehst die Änderungen die die AfD will als einen Rückschritt in "die dunkle Zeit der 50er Jahre"... manch anderer - und nicht nur die Bonzen - sehen es eher als eine Rückbesinnung auf gesellschaftlich gesündere Zeiten. Aber ich denke jeder hat seine eigene Ansicht zu dem Thema.

Momentan kann ich die AfD nicht wählen - wie gesagt, das Klima ist mir ein wichtiges Anliegen - aber was die meisten anderen Punkte aus dem Parteiprogramm angeht, nun, da sehe ich durchaus nicht wenige Überschneidungen mit meinen persönlichen Meinungen.

Dwayne ,

Das ist so wichtig. Anzunehmen, das ja alles cool sei, alles schon seinen richtigen Weg geht bei der Integration, wäre höchst naiv. Es funktioniert hier mal gut und da mal weniger.

Ich lebe in dieser bereits erwähnten städtischen Blase und nehme einiges garantiert anders wahr als Verwandte auf dem platten Land.

Dort in der Nähe befindet sich eine große Erstunterkunft. In dem Ort leben ~3000 Leute, in der Unterkunft kommen laut Medien noch mal 250 dazu und die Zahl soll sich bald auf ungefähr 700 erhöhen. Ja heidewitzka, da ändert sich schon mal das Stadtbild ein bisschen. Da verändert sich auch die Wahrnehmung deiner Umgebung. Ein Bekannter ist Busfahrer dort und nimmt's mit Humor. Er installierte sich neulich eine App für's Smartphone, die es ihm ermöglichen soll mit seinen Fahrgästen besser zu kommunizieren. Das ist kompliziert, da kommen viele Sprachen zusammen. Ist halt so.

Hier in der großen Stadt gibt es solche Einrichtungen auch, aber was macht das für einen Unterschied, ob da mal eben 500 Leute mehr unterwegs sind. Die werden genauso wenig besonders wahrgenommen, wie tausende anderen Menschen, die bereits hier wohnen.

In dieser Konstellation auf dem Dorf gibt es dann tausend organisatorischen Dinge, die eh schon Mist sind aufgrund mangelnder Infrastruktur (einfachstes Beispiel eben Verkehr: die Leute wollen raus, sich bewegen, und können es ohne Auto nicht), dann kommende meckernde Opas dazu, die sagen, dass es früher so was nicht gegeben hätte usw.

Da gibt es also viel zu tun. Die Erkenntnis, dass die AFD diese Probleme nicht löst, stattdessen in allen Punkten nur schadet und obendrein gefährlich ist, muss halt reifen. Aber halt bevor die gewählt werden. Da hilft nur Aufklärung. Bei den jungen Burschis auf Sylt möglicherweise auch 'ne ordentliche Schelle.

Das fordert von den anderen Parteien am Ende eine Menge ein. Neben der o.g. Aufklärung eben auch Verbesserungen der Dinge, die das Leben der Flüchtlinge hier komplizierter machen, deren Integration verlangsamen, ihre gesellschaftliche Teilhabe ver- und behindern und und und...

RalfWausE ,

Und jetzt frage ich dich: Was ist, wenn der ländliche Raum diese Situation schlicht und einfach nicht will? Wenn der Busfahrer, der Bäcker oder der Mensch auf dem Amt einfach kein Interesse daran hat in seiner Heimat mit einer Übersetzerapp arbeiten zu müssen um kommunizieren zu können?

Wenn die "städtische Blase" die Flüchtlinge haben möchte - nun, ich denke dann sollten die Aufnahmezentren und Unterkünfte eben in diesen Regionen gebaut werden.

Dwayne , (Bearbeitet )

Einfach noch mal lesen. Es ist ok, dass der Bäcker das nicht will. Die richtigen Schlüsse zu ziehen ist der Trick hier. Spoiler: die AFD und ihre hässlichen internationalen Allianzen sind nicht die Lösung für Herausforderungen der Integration.

Wenn der Bäcker aber glaubt, dass es das alles generell nicht geben sollte, egal wo... Nun... Dann ist er vielleicht einfach ein ziemlich ekelhafter Mensch.

Teppichbrand , (Bearbeitet )

Es gibt 6,5% Muslime in Deutschland, mir machen andere, viel größere Bevölkerungsgruppen wesentlich mehr Angst als diese Minderheit. 60% aller extremistischen Straftaten kommen von rechts, 3,5% werden von ausländischen und religiösen Ideologien begangen, das sind also nicht mal nur islamistische Vorfälle.
Dein Gefühl, möglicherweise durch deinen Freundeskreis und die einschlägigen Medien bestärkt, hat nichts mit der Realität in Deutschland zu tun.

RalfWausE ,

Natürlich hast du recht, mein Freundeskreis hat mich beeinflusst und die einschlägigen Medien haben meine Meinung manipuliert. Ich phantasiere mir die Zustände in unserer ländlich geprägten Region natürlich nur herbei und kann die Veränderungen die sich hier über die Zeit ergeben haben nur nicht richtig einordnen.

Mir fehlt natürlich nur die nötige politische Aufklärung die dann dafür sorgt, dass ich die negativen Vorkommnisse die es alleine in meinem Kaff hier gibt nicht mehr wahrnehme ... und die Geschäftspartner mit denen ich zu tun habe und mir ihr Leid klagen sind natürlich entweder genau so verblendet wie ich oder schlicht Nazis. Danke, ich habe es verstanden.

Teppichbrand ,

Hä, du wiederholt ironisch meine Argumentation und dann deine subjektive Wahrnehmung inklusive Opferrolle. Was ist denn das für eine Diskussionskultur, bist du 12 Jahre alt?

RalfWausE ,

Du wunderst dich ernsthaft, dass ich keinerlei ehrliches Interesse habe mit jemanden zu diskutieren der mir direkt unterstellt das die Dinge, die ich in meinem alltäglichen Leben sehe (und damit meine ich nicht auf TikTok oder ähnlichen Verblödungssystemen, sonder im echten, unzensierten Meatspace) einfach nur von mir falsch wahrgenommen werden? Ich bin seit über 40 Jahren auf dieser Kugel unterwegs, habe zwischenzeitlich in einer komplett anderen Kultur gelebt in der ich der Ausländer war und denke ich bin ganz gut herumgekommen.

Glaub mir, ich kenne die Realität in Deutschland und kann diese sehr gut einordnen.

NeoNachtwaechter , in Winfried Kretschmann fordert mehr Macht für Robert Habeck [DPA]

Mehr Habeck statt weniger? Will er die Grünen ganz in Grund und Boden versinken lassen?

federalreverse OP ,

Ich mag Habeck. Habeck kann sehr gut reden. Aber gleichzeitig ist er leider viel zu bereit, Klimaschutz und sozialen Ausgleich zu opfern, um Frieden mit Kanzler, FDP und Industrie zu haben.

NeoNachtwaechter ,

Habeck kann sehr gut reden.

Ok. Dann weiß ich jetzt auch mal was, was er gut kann. :-) Und du weißt etwas, wofür man zur Zeit nicht gewählt wird.

DarkThoughts ,

Ich will auch, dass die Grünen sich mehr durchsetzen. Aber am Ende des Tages ist man eben auch in einer Dreierkoalition und muss Kompromisse machen. Wenn die Leute wollen, dass die Grünen hier ramba zamba machen, hätte man auch entsprechend mehr die Grünen wählen müssen.

federalreverse OP ,

Das eine ist, was $dieLeute gerade wollen. Das andere ist, was die Menschheit über die nächsten Jahrzehnte bringt. Diesen Konflikt finde ich schwer aushaltbar.

DarkThoughts ,

Das ist leider eine der großen Schwächen der Demokratie.

ormr ,

Deswegen braucht er ja auch mehr Macht. Weil die FDP in der Fiskalpolitik so durchregieren kann, sind den Grünen für viele wichtige Projekte die Hände gebunden. Gut, diese Forderung wird sicher wenig bringen, schließlich ist Scholz nicht dumm und wird den Teufel tun, seinen stärksten Konkurrenten um den Kanzlerposten innerhalb der Koalition zu stärken.

Aber die Forderung ist verständlich. Wenn die Grünen irgendeine Machtperspektive haben wollen dann ginge das nur mit einem Kanzlerkandidat Habeck, der aber grade aus einer eher schlechten Position starten würde.

federalreverse OP ,

Die Forderung ist aber doch eine andere: Habeck soll innerhalb der Grünen mehr Macht bekommen, um dann mitte-rechte Themen gegen die Basis und die anderen grünen Ministys durchsetzen zu können.

ormr ,

Natürlich das geht damit einher. Also ich frage mich ja was du willst: Willst du dass die Grünen möglichst stark sind um möglichst viel für einen Wandel bewirken zu können? Dann brauchst du Wählerstimmen um Macht zu bekommen.

Oder willst du "reine Lehre" Grüne die das Weltbild der Basis streicheln, aber am Ende nichts bewirken können weil keiner sie wählt?

Die Grünen könnten heute schon eine viel wichtigere Rolle in der Bundespolitik spielen, wenn sie Habeck zuletzt zum Spitzenkandidaten gemacht hätten. Aber aus wokeness-Gründen, weil keine andere Partei eine Frau als Spitzenkandidatin aufstellte entschied man sich für ACAB. Sie war aber die schlechtere Kandidatin: Politisch weniger erfahren, nicht so charismatisch, angreifbar und mit einer schlechten Kampagne.

Ich wünsche mir Parteien die nicht aus Ideologie heraus solche dummen Entscheidungen treffen, sondern strategisch überlegen, wie man eine macht Option hat.

federalreverse OP , (Bearbeitet )

Natürlich geht das damit einher

Nein. Habecks Position gegenüber Basis und Ministys ist das einzige, was sich ändern würde. Scholz wäre trotzdem Scholz und Lindner bliebe Lindner, auch von der Machtposition. Das Problem ist nicht Habecks Position in der Partei, das Problem ist, dass Habeck Scholz und Lindner nicht genug auf die Hacken tritt, egal, was die gerade erzählen.

Lisa Paus hat beim Wachstumschancengesetz mal versucht aufzuzeigen, dass die Grünen auch mal blockieren können—und wurde sofort von Habeck zurückgepfiffen. Er hätte sie unterstützen können.

Willst du dass die Grünen möglichst stark sind um möglichst viel für einen Wandel bewirken zu können? Dann brauchst du Wählerstimmen um Macht zu bekommen.

Oder willst du "reine Lehre" Grüne die das Weltbild der Basis streicheln, aber am Ende nichts bewirken können weil keiner sie wählt?

Was letzte falsche Dichotomie?

Die Grünen stehen dafür, den Planeten für möglichst alle Menschen lebenswert zu halten. Dass so viele Parteien dieses Ziel ablehnen, ist irgendwo zwischen tragisch und absurd. Aus dem Ziel ergibt sich aber:

  • Leute engagieren sich bei den Grünen, weil die Grünen bestimmte Werte vertreten.

  • Leute wählen die Grünen, weil die Grünen bestimmte Werte vertreten.

Und das sieht man auch ganz gut daran, dass Leute aufhören, grün zu wählen, wenn Kompromisse in der Haltung offenbar werden: Lützerath, Waffenlieferungen in die Ukraine, Entschärfung des Klimaschutzgesetzes, GEAS.

Und man sieht es daran, dass Leute bei den Grünen eintreten, wenn es Demos gegen Nazis gibt oder FFF stark ist.

Man kann also auf einen Schlag bisherige Partei- und Wählysbasis verschrecken und hoffen, dass man damit Wechselwählys anzieht. Hat aber auch niemanden, der beim Wahlkampf mitmacht.

boredsquirrel , in Jugend in Deutschland laut Studie pessimistisch wie noch nie
@boredsquirrel@slrpnk.net avatar

Und ihr seid ein Grund, liebe Tagesschau.

Senseless ,

Schieß doch nicht auf den Boten, man.

boredsquirrel ,
@boredsquirrel@slrpnk.net avatar

Deren Berichterstattung ist aber oft ziemlich grottig und adressiert Verursacher nicht. ZB Wissing, Lindner etc.

Wüssten Menschen, auf wen sie wütend sein müssen, wären sie weniger verzweifelt.

Vllt bisschen großer Bogen gespannt

klisklas ,

Ich finde die Berichterstattung der Tagesschau auch bodenslos und sehe hier einen Grund für die aktuelle politische Lage, aber wirklich niemand unter 50 schaut doch regelmäßig Nachrichten im ÖRR. Tagesschau ist für die Rentnerrepublik. Die verbliebenen jungen Leute holen sich ihren Pessimismus und rechtes Gedankengut bei Insta, Tiktok und ggf. noch in irgendwelchen Podcasts ab.

boredsquirrel ,
@boredsquirrel@slrpnk.net avatar

Ich schau es ab und zu, und bei mir gibts sogar nen Zuschlag wenn ich Autos mieten will, weil ich ja so jung bin XD

Dirk , in Zum ersten Mal dürfen bei der EU-Wahl 16-Jährige wählen
@Dirk@lemmy.ml avatar

Sind noch nicht mal voll geschäftsfähig, dürfen aber über die Zukunft eines ganzen Staatenverbunds entscheiden?

Entweder volle Geschäftsfähigkeit auch ab 16, oder wählen erst ab 18.

JoKi ,

Sie dürfen MITentscheiden, was sie auch im Rahmen ihrer eingeschränkten Geschäftsfähigkeit dürfen.
Sie dürfen auch in die Jugendstrafanstalt und waren/sind zu Schule verpflichtet. Ein bisschen Teilhabe an der politischen Entscheidungsfindung für diese Rechte und Pflichten ist doch nicht so verkehrt.
Dafür muss man sie nicht gleich den Experten verklausulierter AGBs und zwielichtigen Abofallenanbietern zum Fraß vorwerfen.

d_k_bo ,

Hilfe! Wir erlauben Menschen über ihre eigene Zukunft zu entscheiden!

Dirk ,
@Dirk@lemmy.ml avatar

Wir sollten ihnen auch erlauben, sich als Bundeskanzler zur Wahl stellen zu lassen! Geht ja schließlich um deren Zukunft!

d_k_bo ,

Das ginge theoretisch sogar. Das Grundgesetz macht nur Altersvorgaben für den Bundestag und den Bundespräsidenten. Man muss aber nicht im Bundestag sein, um zum Bundeskanzler gewählt zu werden.

Dirk ,
@Dirk@lemmy.ml avatar

„Herr Bundeskanzler, würden Sie bitte einen Erziehungsberechtigten herbeiholen, wir müssen einen wichtigen Vertrag unterschreiben.“

myotherself ,

*Bundeskanzlerchen

gnuhaut , in Gegen Ziele in Russland: Berlin erlaubt Einsatz deutscher Waffen

Das wird das Blatt auch nicht wenden (zu wenig solcher Waffen, Personalmangel, ...), dazu müsste die NATO direkt gegen Russland kämpfen. Bis zu welcher Eskalationsstufe will die Jubelfraktion hier eigentlich noch mitgehen? Bis jetzt hat noch jede Ausweitung zu mehr Toten und Zerstörung und gleichzeitig einer Verschlechterung der potentiellen ukrainischen Verhandlungsposition geführt.

Dekkia ,
@Dekkia@this.doesnotcut.it avatar

Alles klar, Vladi.
Du wirst es ja wissen.

gnuhaut ,

Sind russische Namen bei dir Schimpfwörter?

Dekkia ,
@Dekkia@this.doesnotcut.it avatar
IchLiebeKetchup ,

Das wird das Blatt auch nicht wenden

helfen tut es trotzdem.

Bis zu welcher Eskalationsstufe will die Jubelfraktion hier eigentlich noch mitgehen?

Da Russland den Westen nicht direkt reinziehen will, würde ich bei allem unter Krieg mitgehen.

Bis jetzt hat noch jede Ausweitung zu mehr Toten und Zerstörung

Da Russland an jeder Ausweitung Schuld ist, können wir daran auch nichts ändern. Aber durch diese Regeländerung können die Ukrainer sinnvoller zurückschlagen und den Schaden für die Zivilbevölkerung minimieren.

Verschlechterung der potentiellen ukrainischen Verhandlungsposition geführt.

Wie verschlechtert sich die Verhandlungsposition, wenn sie sich besser gegen die Russen wehren können?! Das macht gar keinen Sinn.

gnuhaut ,

Zweifelst du an, dass die Ukraine zu Beginn eine bessere Verhandlungsposition hatte? Irgendwie ist das passiert, obwohl so viele Waffen geliefert wurden.

pistonfish ,

Wenn überhaupt sehe ich, dass das die Verhandlungsposition verbessern wird. Je härter die Ukraine zuschlagen kann, desto wichtiger ist es für Russland, dass der Krieg auch mal sein Ende findet.

IchLiebeKetchup ,

Denkst du etwa, dass die Ukraine am Anfang eine bessere Position hatte?! Denk doch mal nach, am Anfang wollten die Russen noch Kyiw, Kharkiv und Odessa einnehmen und hätten sich wahrscheinlich nur mit einer ukrainischen Kapitulation zufrieden gegeben. Dagegen ist ukrainische Position jetzt ja 10 mal besser.

gnuhaut ,

Ja. Die ukrainische Armee hat inzwischen null Offensivpotential und die NATO-Munitionslager sind leer. Die russische Armee ist größer und erfahrener als in 2022, und die Waffenproduktion läuft. Die Sanktionen sind gescheitert. Die Russen gewinnen und wissen es. Da das für die ziemlich teuer war, wollen sie jetzt auch was haben für ihre Verluste. Die Regierung hat mehr Rückhalt in der Bevölkerung als seit sehr langer Zeit, die Stimmung ist gut. Die wissen also, dass sie noch länger so weiter machen könnten. 2022 war das alles noch ganz anders.

klisklas ,

Wäre das nicht ein Argument, bei solchen Kriegen schneller und härter einzugreifen?
Am Anfang wurden eben nicht rasch Waffen geliefert und im Vorfeld schon gar nicht. Seit dem Minsk Abkommen scheint mir nicht viel passiert zu sein, zumindest auf Seiten der EU. Mir macht die lange Dauer des Krieges auch große Sorgen, eben weil die Kriegsmaschine jetzt erst richtig anläuft, das macht auf Seiten der Russen sicherlich Lust auf mehr. Hätte man anfänglich härter eingegriffen wäre es vielleicht nicht so weit gekommen, aber wer weiß das schon. Stattdessen fährt man eine Salamitaktik und gibt allen Beteiligten Zeit ihre Staaten komplett Richtung Krieg zu drehen.

gnuhaut ,

Erstens ist Russland ein viel größeres Land und mächtigeres Land. Dass die Ukraine gewinnt, war eigentlich von Anfang an ein long shot. Von daher wäre es zur Konfliktverkürzung zielführender gewesen, die Ukraine zur Neutralität zu drängen, was ja die Kernforderung der Russen war. Aber ich muss zugeben, dass ich da naiv war, das scheint keine ernsthafte Option gewesen zu sein. Aber umgekehrt waren auch alle naiv, die gemeint haben, die Russen könnten durch Waffenlieferungen und Sanktionen zum Aufgeben bewegt werden. Ich glaube also nicht, dass "schneller und härter" eingreifen den Krieg verkürzt hätte.

Zweitens wird die Ukraine vom Westen aus niederen Motiven unterstützt. Da geht es um Märkte, Agrarflächen, Rohstoffe, militärische Stellungen und so was. In der Ukraine wird gerade alles an westliche Investoren verscherbelt, und die "Hilfen" kommen oft in Form von Krediten. Die Ukraine (oder was davon übrig bleibt), wird am Ende eine hochverschuldete Kolonie des Westens werden, wo jeder cm² im Besitz von westlichen Konzernen ist, und jede Entscheidung von irgendwelchen IWF-Futzis getroffen wird. So ähnlich wie im Irak, oder wie die postsowjetische Schocktherapie. Ich bin 100% sicher, dass die westlichen Kapitalisten das Gleiche gerne auch mit Russland machen würden (so wie in den 90ern, wo die ehem. Sowjetunion bis auf die Knochen abgenagt wurde).

Die Bevölkerung der Ukraine ist den westlichen "Unterstützern" vollkommen wurst, die werden verheizt. Ich will nicht, dass die mit diesem Bullshit durchkommen. Ich wäre froh, wenn zumindest Russland sich der westlichen Ausbeutung erfolgreich widersetzen könnte. Und ich bin nicht bescheuert. Ich verstehe, dass die Putin-Clique und Oligarchen Russland ebenfalls ausnehmen. Aber im Vergleich zu dem, was momentan in der Ukraine passiert, oder was in Russland unter Jelzin passiert ist, ist das noch gar nichts.

klisklas ,

Ehrlich gesagt habe ich das Gefühl diese Diskussionen drehen sich im Kreis. Von der einen Seite höre ich nur mehr Waffen für die heldenhaften Ukrainer und von der anderen Seite höre ich nur wie Russland das Bollwerk gegen den westlichen Kapitalismus ist. Dies wird insbesondere gerne auch auf insta abgekultet mit einer Romantisierung des kommunistischen Russlands bzw. der Sowjetunion.

Ich bin ebenfalls der Meinung man sollte eine Hand nach Russland ausstrecken, auf der anderen Seite aber auch erkennen, dass die Demokratie dort vor Jahren gescheitert ist und das diese Bürde schwer wiegt und solche Konflikte nahezu unlösbar macht, da man eben keinen rationalen oder im Ansatz ehrlichen Verhandlungspartner hat. Das sich "der Westen" insbesondere aktuell auf offener Bühne selbst demontiert und seine wahren Interessen insbesondere im Umgang mit Gaza zeigt, geschenkt. Das laufende Gleichsetzen einer Diktatur mit noch einigermaßen funktionierenden Demokratien (sonst hätten wir ja keine Angst vorm Rechtsruck, wenn dieser nicht gewählt werden könnte) ist jedoch wirklich unerträglich.

Und das als Grund für einen derartigen Angriff verneinte "Sicherheitsgarantien" angeführt werden spottet jeglicher Logik. Wie war Russland denn vor 2022 von der NATO oder der Ukraine bedroht? Durch florierenden Handel? Durch Verkauf wichtiger Infrastruktur an sie? Durch die harte Hand von Gerhard Schröder? Oder ist es dieser Wunsch nach einem neuen Großreich um die Schmach des Zerfalls der Sowjetunion zu lindern?

gnuhaut ,

Es gab im Bezug auf Russland halt die Einen, die Geschäfte machen wollten (besonders in Deutschland) und die Anderen, die containment oder regime change auf der Agenda hatten. Gerade US-Neocons wollten nicht, dass Russland integriert wird als gleichberechtigter Partner, weil das deren Einfluss in Europa untergraben hätte. Ist jetzt also nicht verwunderlich, dass die Russen da an verschieden Fronten gegen die Amis taktieren, als Gegenreaktion. So wie du das darstellst waren da nur Gerhard Schröders die Geschäfte machen wollten, aber tatsächlich haben die Gerhard Schröders verloren und die Anti-Russland-Fraktion hat sich durchgesetzt.

Ich finde das absurd, wie du Sorge vor militärischer Umzingelung und Eindämmung durch die NATO also Spinnerei abtust. Das ist ein signifikantes Drohpotential und beschränkt damit die Handlungsfähigkeit Russlands. Während der Kuba-Krise hätten die Amis fast den Atomkrieg ausgelöst. Die NATO an einer 1200 km oder so Front in der Nähe von Moskau ist weitaus ernster als das. Zusätzlich gibt es aber natürlich auch noch direkte wirtschaftliche und innenpolitische Gründe, wieso die in der Ukraine eingreifen.

klisklas ,

Ich versuche mir Mühe zu geben Gedankengänge wie deine nachzuvollziehen. Jedoch gelingt es mir immer seltener. Wenn die NATO so ein Drohpotential gegenüber Russland war, wie hat Russland seine Sicherheitslage nun verbessert? >300 Tsd junge Leute tot, Material verbrannt, intellektuelle Elite ausgewandert, ein dysfunktionales System, was Krieg und Gewalt braucht um nicht selbst zu sterben.

in der Ukraine eingreifen

Menschen, die AN- mit EINgreifen gleichsetzen rechtfertigen Krieg, gegen den du vorgibst zu sein. Auf diese Weise rechtfertigten auch die Amis ihr EINgreifen im Irak. Quasi alles unvermeidbar seitens des Agressors. Täter Opfer Umkehr wie so oft von Leuten wie dir. Gerne lasse ich mich auf Diskussionen ein und gerne suche ich nach Auswegen aus Krieg und Leid, aber die Einseitigkeit, die du der einen Seite vorwirft, exerzierst du hier mustergültig.

gnuhaut ,

Die pro-westlichen Kräfte in Russland sind jetzt total diskreditiert, und der Westen hat die Geschäftsbeziehungen gekappt. Die Oligarchen und sonstige Wirtschaft muss sich nach Asien orientieren, und entschieden hat's der Westen und nicht Putin. Ist dem bestimmt ganz recht, ist eh besser für's Wachstum, und der westliche Einfluss ist jetzt nahe Null. Keine Chance auf Farbenrevolution, Umfragen gut, Opposition weg.

Die Ukraine kann nicht in die NATO, solange da Krieg ist, und Russland wird auch darauf bestehen, dass die nicht reinkommen, wenn da Frieden ist. Also keine NATO-Armee an der russisch-ukrainischen Grenze, und keine Atombomben in der Ukraine. Die NATO wirkt allgemein wie ein Papiertiger: Expansion gestoppt, Wunderwaffen entzaubert, kann nicht mal Munition liefern, Ruf beschädigt, weil beschissener "Freund" der einen die Scheiße reitet, aber selber nicht kämpfen will. Die russische Armee dagegen ist größer denn je, haben neue Taktiken gelernt und Waffensysteme verbessert, und die Produktion brummt. Die ukrainische Armee pfeift auf dem letzten Loch, die Russen können Terms diktieren, und wenn dem nicht zugestimmt wird, machen die halt weiter und zerstören mehr Leoparden und PATRIOTS, und erobern mehr "Pufferzone", und keiner wird sie daran hindern.

Das ist doch alles positiv aus Sicht des russischen Staates und der Leute an der Spitze? Wenn da mal Waffenruhe einkehrt, stehen die super als Gewinner da und waren noch nie so stabil im Sattel.

Und ich sag eingreifen, weil halt der Krieg durch den Putsch ausgelöst wurde. Klar, die Russen haben den Anti-Maidan und dann die Rebellen unterstützt, und wenn die das nicht gemacht hätten, dann hätte die Putschregierung vermutlich die Proteste niederschlagen und/oder die Separatisten besiegen können. Aber der Maidan war halt so eine krasse Eskalation. Ein tief gespaltenes Riesenland komplett übernehmen und als anti-russisches Bollwerk aufbauen? Das ist für mich die kriegsauslösende Aggression. Auch weil die Russen kompromissbereit waren und nur Neutralität wollten, gebe ich dem Westen die Hauptschuld. Deswegen "eingreifen", und deswegen ist dieses dauernde Mantra vom unprovozierten Angriff halt Bullshit, das war so was von provoziert, und das war den Provokateuren auch klar.

thewowwedeserve ,

Ich hab mir den ganzen Thread durchgelesen... Ich würde einfach nur gerne wissen welchen Lack du gesoffen hast und wo Ich den Kaufen kann

Sodis ,

Souveränität des Volkes scheint es bei dir nicht zu geben. Dass die Ukrainer selbst keinen Bock mehr darauf hatten ein Vasallenstaat Russlands zu sein, scheint ja vollkommen absurd zu sein. Das wurde offensichtlich alles von westlichen Mächten eingefädelt.

gnuhaut ,

Die haben jegliche Souveränität mit dem Maidan-Putsch verloren. Das "Volk" war in der Frage gespalten, ob sie in westliche Camp wollten, aber die Putschisten haben sich über die Verfassung hinwegsetzt, eine Anti-Russland-Koalition eingesetzt, dann die Opposition verfolgt und die Anti-Maidan-Proteste mit Gewalt versucht niederzuschlagen. Und so wie der Maidan vom Westen gesponsort wurde, hat Russland den Anti-Maidan unterstützt. Also bescheuerter Plan diese Interessen einfach zu ignorieren, schönes Rezept für einen Bürgerkrieg.

Die waren auch keine russischen Vasallen, das ging seit den 90ern da dauernd hin- und her und sowohl Russland als auch der Westen haben sich dort eingemischt. Jetzt sind sie dagegen offensichtlich Vasallen: vollkommen abhängig, verschuldet und verkauft.

Jumi ,

Tja, ist nicht alles perfekt gelaufen, aber aufgeben ist auch keine Alternative.

Siegfried ,

Ja! Die Welt ist so langweilig wie sie ist, lasst den dritten Weltkrig sofort beginnen

/s

NeoNachtwaechter , in AfD: CDU-Politiker Wanderwitz drängt auf schnellen AfD-Verbotsantrag

im Bundestag so schnell wie möglich einen Antrag für ein AfD-Verbotsverfahren

Was für ein hoffnungsloser Träumer.

Da sollen sich diese 8 Millionen Wähler dann schwupps alle zu seinem Verein bekehren oderwas?

Außerdem ist ein Verdacht nur ein Verdacht. Und ein Antrag ist nur ein Antrag.

nerdovic ,

Ich denke auch, dass das eine dumme Idee ist. Solche Forderungen verstärken bei vielen Wählern sicher auch die Unterstützung der AFD

aaaaaaaaargh ,

Ich sehe das sehr anders. So einen Scheißverein gewähren zu lassen, ist ein Armutszeugnis für die so oft gerühmte "wehrhafte Demokratie".

NeoNachtwaechter ,

Scheißverein gewähren zu lassen

Im Grunde stimme ich da auch voll zu.

Aber man muss auch realistisch bleiben: diese juristischen Wege werden nunmal sehr lange dauern und was am Ende herauskommt, ist noch ganz ganz offen. Wer da heute etwas anderes behauptet, ist eben nicht realistisch.

aaaaaaaaargh ,

Warum ist es dann realistischer, zu sagen: ach komm, lassen wir es, es könnte ja schiefgehen und lang dauern. Schauen wir lieber weiter zu, wie eine NSDAP 2.0 wächst, ist ja bisher immer gut ausgegangen.

Ehrlich, ich verstehe diese Haltung nicht.

Senseless ,

Ich glaub auch nicht dran, dass Leute die die AfD wählen dann plötzlich "bekehrt" werden. Aber zumindest nimmt man der Partei damit Finanzierung und Reichweite. Besser als nur rumzusitzen, Däumchen zu drehen und dabei zuzusehen wie dieser menschliche Abschaum weiter seinen Schwachsinn verzapft.

Killing_Spark ,

Es geht darum Strukturen aufzubrechen. Auch direkte Nachfolger wären mit dem Verbot ausgeschlossen, es müsste also einmal komplett mit neuem Personal eine neue Partei aufgebaut werden was den Demokratischen Kräften Zeit geben würde sich darauf vorzubereiten.

Natürlich werden viele überzeugte Wähler sich nicht davon abbringen lassen rechts zu sein. Aber für viele ist ja gerade das Argument "Es gibt ja nicht mal ein Verbotsverfahren, so schlimm können die also gar nicht sein" ein greifendes Argument um doch AfD zu wählen.

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