aaaaaaaaargh ,

Diese Gruppen sind ja nicht "fragmentiert" sondern überlappen und ergänzen sich gegenseitig.

Meinst du wirklich Gruppen oder die den Gruppen zugehörigen Individiuen? Also ich tu mich da schwer, zu glauben, dass das schon reicht, eine emanzipierte Gesellschaftsordnung zu etablieren. Beispiel: es gibt die Gruppe "Energieproduktion", an der ziemlich sicher alle andereren Gruppen partizipieren wollen. Was genau gewährleistet denn jetzt, dass alle Gruppen sich hier frei und nicht selbstvorteilend benehmen? Und selbst wenn das so klappt, wären wir dann nicht eher beim Sozialismus?

Aber naja, die grundsätzliche Antwort im Anarchismus ist aber auch das sich das letzten Endes nur durch Ausprobieren herausfinden lässt.

Also nichts für ungut, aber ein so wertvolles System wie die Demokratie würde ich jetzt nicht einfach so ablegen, um mal was zu probieren, was schon in der Theorie irgendwie hart schwankt.

Theoretisch diskutieren wie es denn eventuell sein könnte ist ziemlich sinnlos.

Das finde ich nicht. Ein System, das funktioniert, kann man auch an einem Modell durchspielen. Es ist nur kein Garant, dass es dann auch funktioniert. Aber deswegen den Umkehrschluss zu ziehen, halte ich für fatal.

Worin sich aber alle Anarchisten einig sind ist das der Weg das Ziel ist, d.h. beim Ausprobieren sollte man nie etwas so behandeln als of der Zweck allem Mittel heiligt.

Meine Gegenthese hier: Sobald man das macht und es gehen würde, ohne dass es nen Plan gäbe, hätten wir zwei Tage später eine Hegemonie, weil sich sofort und unmittelbar das Recht des Stärkeren durchsetzt - es muss ja nur mal einer dazwischen sein, dem eben der Zweck wichtiger ist als die Mittel (bereits bei einfachen Moralkonzepten fliegen wir da allesamt auf die Nase). Dagegen gibt es in der Demokratie das Prinzip der blinden Justitia.

Solange man sich an diesen Grundsatz hält, ist eigentlich sichergestellt das man bei der Reise nicht wo anders landet als mal sich das erhofft hat.

Ja okay, aber wo hat das jemals funktioniert? Da wäre der Sozialismus auch eine tolle Sache. Der wurde übrigens auch lange theoretisch behandelt und dann umgesetzt und trotz den ganzen Verabredungen im Vorfeld hat das ganze bekanntlich alles andere als funktioniert.

Wenn du Interesse an einem aktuellen Beispiel wo etwas nach anarchistischen Grundsätzen ausprobiert wird, dann empfehle ich hiermit anzufangen: https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratischer_Konf%C3%B6deralismus

Danke für den Hinweis! Ich hab mich mal oberflächlich damit auseinandergesetzt, aber mir scheint der demokratische Konföderalismus überhaupt kein anarchistisches Konzept, sondern eines einer demokratischen Gesellschaft im Postkapitalismus zu sein. Auf jeden Fall spannend, und da ich schon immer gern André Gorz gelesen habe, trifft das einen Nerv bei mir. Ich weiß nur nicht, ob das wirklich ein gutes Beispiel für unseren Gesprächsgegenstand hier ist.

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