Deutsche Polizei beendet Neonazi-Konzert im Wald bei Wittlich ( www.wort.lu )

Knapp 60 Anwesende wurden kontrolliert, die Polizei sprach Platzverweise aus. In der Region sind solche Vorfälle nicht neu.

Die rheinland-pfälzische Polizei hat am vergangenen Wochenende ein „konspirativ organisiertes“ Rechtsrock-Konzert in einer Waldhütte in der Eifel mit einem Großeinsatz beendet.

Die Beamten kontrollierten 56 Anwesende. 44 davon waren „zweifelsfrei der rechtsextremistischen Musikveranstaltung zuzuordnen“, so die Polizei in einer Mitteilung vom Sonntag.

Viele der Kontrollierten seien früher Mitglied in mittlerweile verbotenen rechtsextremen Vereinigungen gewesen.

Nach der Überprüfung sprachen die Beamten Platzverweise aus. Dabei kam es zu Widerstandshandlungen und Beleidigungen, „die Einsatzkräfte mussten mehrfach einfache körperliche Gewalt anwenden“, heißt es in der Meldung.

Die Beamten konfiszierten sieben Gegenstände und stellten zwei Strafanzeigen wegen des Verdachts auf „Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.“

Die Pressemeldung der Polizei benennt den Ort des Geschehens nur als „im Großraum Wittlich“. Recherchen des „Trierischen Volksfreunds“ zufolge handelt es sich um eine Waldhütte in Greimerath (Eifel) nahe der Autobahnabfahrt Hasborn, etwa 50 Kilometer östlich von Vianden.

Der Veranstalter des Konzerts hatte mit der dortigen Gemeinde einen Mietvertrag abgeschlossen, dabei aber den tatsächlichen Anlass der „privaten Feier“ verschwiegen.

Nach mehreren Hinweisen auf die geplante Neonazi-Versammlung kündigte die Gemeinde in Abstimmung mit der Polizei den Mietvertrag.

Die rechtsextreme Szene nutzt Konzertveranstaltungen dieser Art zur Vernetzung auf nationaler und internationaler Ebene. Dort wird auch Geld über den Verkauf von Getränken, CDs, T-Shirts und sonstigen Szene-Fanartikeln generiert.

Die Konzerte werden nicht öffentlich beworben, Ort und Zeit werden oft erst kurz vorher über nicht-öffentliche Kanäle wie Telegram-Gruppen an Eingeweihte bekannt gegeben.

Der Großraum Wittlich in Rheinland-Pfalz ist in den vergangenen Jahrzehnten öfter durch solche Veranstaltungen aufgefallen. Ein bundesweit bekannter Neonazi betreibt in einem kleinen Dorf in der Vulkaneifel einen Versandhandel für rechtsextreme Kleidung und Nazi-Musik. Zurzeit läuft gegen ihn ein Verfahren im Zusammenhang mit dem Verbot der rechtsextremistischen Vereinigung Combat 18.

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