peak_dunning_krueger

@peak_dunning_krueger@feddit.de

Dieses Profil is von einem föderierten Server und möglicherweise unvollständig. Auf der Original-Instanz anzeigen

peak_dunning_krueger ,

Ich finde eher das Beleidigungen erlaubt sein sollten als das sie verboten sein sollten.

Also die Vorstellung das tatsächlich Polizei eingesetzt und Resourcen darauf verwendet werden jemanden zu verfolgen der einen Politiker*in z.b. als einen Pimmel bezeichnet, finde ich falsch und problematisch. Falscher und problematischer als die Beleidigung.

Das eine Beleidigung stattgefunden hat, darf aber gerne unter Klarnamen stattfinden und/oder gegen die Person verwendet werden die beleidigt hat. Eine Beleidigung finde ich ok, aber die Person die beleidigt darf dann auch gerne von weiteren politischen Diskussionen die einen höflichen Umgang erfordern augeschlossen werden.

Beleidigungen finde ich einfach im Kontext von echten Nazis, Diktatoren und anderen die nunmal real in der Welt und in der Politik existieren vergleichsweise harmlos. Jemand der sich auf Politik einlässt, muss in Betracht ziehen das er dann auch negativ im Propaganda Material der anderen Seite auftaucht.

Das ist auf dem gleichen Level wie "es wäre schön wenn die Welt ohne Gewalt auskommen würde", aber dann gucken wir nach Russland und Ukraine und müssen feststellen das die reale Welt unseren idealistischen Ansprüchen nicht von alleine nachkommt.

peak_dunning_krueger ,

Ich finde das ist ein ganz gutes Beispiel für ein mehrschichtiges Ablenkungsmaneuver.

  1. Etwas passiert
  2. Quelle X sagt es passiert ["aus Gründen mit Theorie und Argumenten"]
  3. Quelle Y steigt voll auf darauf ein und findet 1000 Gründe warum Quelle X, und falsch liegt.
  4. Es wird nicht weiter untersucht was bei 1. passiert ist, weil man sich viel lieber mit Quelle X beschäftigt.

In diesem Fall ist es komplett irrelevant das die Qualität der Interviews und der Fragen unterirdisch ist, bzw. das es keine Verbindung dazwischen gibt was Politiker in Interviews sagen und dem was sie tun.

Stattdessen kann man sich an der Boshaftigkeit der Bild aufgeilen.


Nochmal etwas mehr im Detail:

  • 2:30 es wird vorgeworfen das es "nicht wissenschaftlich" war, was DIE gemacht haben. Aber auf den fehlenden Standard bei sonstigen Medien wird nicht eingegangen.
  • 4:00 die Aussage wird dann nochmal als "es ist offensichtlich das es keine Methodik gab" zementiert, was nicht stimmen kann, weil es ja nur eine einseitige Analyse von einer anderen Quelle ist. Die Variante das es eine Methodik gab, die aber falsch war und nicht funktioniert, wird nicht untersucht. Das bedeutet natürlich nicht das die ursprüngliche Quelle "gut" war oder "Recht" hat. Es heisst das die nachfolgende Untersuchung auch schlecht ist.
  • 14:24 ARD und ZDF zu fragen was sie so tun, wenn sie der Punkt des Anstoßes sind finde ich methodisch falsch. Es muss möglich sein erst einen vernünftigen Ansatz zu definieren wie es stattzufinden hat, und dann die aktuelle Praxis zu untersuchen in wie weit sie mit der dann unabhängig formulierten Idealvorstellung kompatibel ist.
  • 15:30 Fazit: "wir haben Punkte gefunden bei denen schlecht gearbeitet wurde, deswegen haben die Unrecht." Das funktioniert aber so nicht.

Wenn man These "A" aufstellt und dann am Nachweis für "A" arbeitet und dabei schlechte Arbeit macht, ist das Ergebnis einer Untersuchung des schlechten Nachweises nicht "der Nachweis war schlecht, A muss falsch sein" sondern "der Nachweis war schlecht und wir wissen nicht mehr über "A" als vorher". "A" kann also weiterhin wahr oder falsch sein.

  • 17:45 ein zweites Fazit, schlechte Methode, weil: Wer das Video nicht wirklich ganz bis zum Ende schaut, sieht nur "ja, war nichts dran, kann man schließen" und verpasst das es tatsächlich ein paar valide Punkte gab, die man untersuchen könnte, aber nicht untersucht hat.

Fazit meinerseits, "everyone is an asshole", Standards könnte man definieren, macht man aber nicht. Kultur könnte man kritisieren, macht man aber nicht. Forderungen für Veränderung an beide Seiten könnte man aufstellen, macht man aber nicht. Aussage "Tagesschau ist schon das beste, daran sollten sich alle halten".


Kreisschluss zum Anfang, das "Ablenkungsmaneuver" muss hier gar nicht "bewusst" gemacht worden sein. "Faktenchecks" die die Gegenseite als schlecht darstellen, sind relativ sicherer clickbait content, gegen den auf den ersten Blick nichts spricht. Realtiv einfach zu produzieren, ohne unangenehme Konquenzen oder Folgen (es bezieht sich NUR auf diese Aktion von Nius und NUR auf die Interviews in diesem Kontext). Aber die Konsequenz ist halt null. Es ist Meta-Gezank ohne das tatsächlich etwas inhaltlich neues, substanzielles herausgefunden wurde. Bild Typ macht schlechte Arbeit, Arbeit der ÖRR in eingen Fällen etwas unsauber, wussten wir beides schon. Es gibt keinen Grund genau diesen Fall genauer zu untersuchen und hervorzuheben. Verbraucht aber 20min + Zeit sich mit dem Thema zu beschäftigen die man dann halt nicht in sinnvolle Dinge gesteckt hat.

  • Alle
  • Abonniert
  • Moderiert
  • Favoriten
  • random
  • haupteingang
  • Alle Magazine