Pete90 ,

Es wäre auch mal schön, wenn man eine gewisse Menschlichkeit in diesen System finden könnte... Es geht um das absolute Minimum und trotzdem wird man als schlechterer Mensch, Bittsteller oder sogar Schmarotzer dargestellt.

Ich bin seit 2.5 Jahren chronisch krank, hab Krankengeld und ALG schon durch bzw. fast. Nun habe ich mich rechtzeitig um Bürgergeld bemüht. Da hieß es dann, nö, sie können ja nicht arbeiten, also kein Anspruch. Sie müssen zur Grundsicherung. Die wiederum sind der Meinung, ich wäre nicht krank genug. Die Dame vom SOVD meinte zu mir, dass ich möglicherweise gar nichts bekommen werde. Der Rente bin ich auch zu gesund (was einfach nicht stimmt, ich bin so ziemlich maximal arbeitsunfähig). Keiner hört einem zu oder hilft.

Ich hab dann endlich einen netten Herren beim Jobcenter an der Strippe gehabt, der meinte, dass kriegen wir hin und ich solle mir keine Sorgen machen. Antrag geht mir allen Nachweisen raus, wunderbar. Dann wieder Post, es fehlen Nachweise, die ich schon geschickt hab. Ist der Dame am Telefon dann auch aufgefallen. Achja. Einen Nachweis für die 300 Euro Bargeld wurde auch gefordert. Was????? Soll ich denen ein Foto davon schicken? Ich weiß, die sind alle überarbeitet. Dann wäre es vielleicht sinnvoll, das System zu ändern.

Es wird mehr Geld dafür verwendet, die Leute von der Hilfe fern zu halten, als Hilfe für die Leute da ist. Zumindest kommt einem das so vor. Was für Probleme das für die Betroffenen macht, das kriegt man als normaler, gesunde Arbeitnehmer meistens nicht mit.

Wenn ich dann noch die verbalen Ergüsse von Merz oder Lindner in den Nachrichten ertragen muss, kommt einfach nur Hass hoch. Das will ich eigentlich nicht und trotzdem scheint es gerechtfertigt. Ich hab früher immer die Frage nach "Was hat dich radikalisiert?" in linken Foren nie wirklich verstanden geschweige denn, eine Antwort darauf gehabt. Jetzt hingegen schon.

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