aaaaaaaaargh ,

OK ich versuch es mal mit einer Analogie

Danke dir dafür! Also unironisch.

warum sich das so pauschal wie du das scheinbar gerne hättest nicht beantworten lässt.

Ich erwarte das nicht, da verstehst du mich falsch.

Dein Einwand ist ungefähr so wie wenn jemand zu einem Marxisten sagt, "ja aber das ist doch schlecht für die Wirtschaft".

Welcher Einwand genau? Für mich war es eher an den Marxisten die gerichtete Frage des "wie genau willst du das denn umsetzen?" Ich wüsste nicht, wie man andere ohne Beantwortung dieser Frage (nicht allgemeingültig, sondern gern auch speziell) überzeugen sollte.

Der Levant wurde über Jahrhunderte zu Beginn der Staatenbildung von komplexen Gesellschaften dominiert die keine Anzeichen von vertikalen Hirachien hatten, ebenso und etwas weniger langer her große Teile Mittelamerikas

Jetzt muss ich mal ganz tief in meinem geschichtlichen Halbwissen graben, aber waren nicht die phönizischen Stadtstaaten ein bedeutender Teil dieser Gesellschaften? Falls ja, dann muss man leider hinzufügen, dass diese quasi schon immer unter dem Einfluss der ganzen umgebenden großen Reiche standen und letzlich ja auch in diesen aufgegangen sind. Was ich meinte, war ein Beispiel für ein langlebiges großes Gebiet, das über diese Zeit einen zivilisierten Status hatte. Das hat es meines Wissens nicht gegeben, weil es überall immer ein größeres zentralisiertes Reich gab, welches über kurz oder lang die Herrschaft erlangte. Für ein sehr nahes Beispiel seien hier auch die germanischen Stämme anzuführen, die zwar nicht sonderlich hoch entwickelt waren, aber auch nie die Chance dazu hatten, da sie schon vor ihrer Entwicklung mindestens wirtschaftlich von den Römern abhängig waren.

Was jetzt diese Gesellschaften im Levant angeht, bin ich nicht sicher. Ich weiß, dass es dort überwiegend Stadtstaaten gab, aber ich hadere damit, das wirklich als Anarchismus zu bezeichnen. Das werde ich aber recherchieren, wie die wissenschaftliche Meinung hierzu ist.

Aber da diese Gesellschaften keine zentralen Herrscher hatten tut sich die moderne Geschichtsschreibung schwer dies zu vermitteln.

In dem Punkt stimme ich dir absolut zu. Geschichtliche Aufzeichnung, die über die Überlieferung von losen Parabeln hinausgeht, findet definitiv mehr in zentralisierten Systemen statt, daran ist sicherlich kaum zu zweifeln. Was das nun tatsächlich historisch verwässert hat, darüber lässt sich vermutlich leider nur ohne Gewissheit spekulieren.

Was mir jetzt nach all dem so durch den Kopf schwebt, ist, wie es um Globalisierung und Anarchie steht. Oder - negativer ausgedrückt - Protektionismus. Da sehe ich gewisse Schwierigkeiten, insbesondere, wenn die Beispiele, von denen wir sprechen, aus der Kupferzeit oder wenig später stammen. Ich werde das für mich nochmal genau beleuchten müssen.

So oder so, du hast mich nicht überzeugt, aber meinen Horizont ein Stück erweitert. Wer weiß, vielleicht treffen wir uns in einem Jahr oder zehn nochmal und dann bin ich deiner Meinung.

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