Schweiz: Radio Lora: Kritik an "antisemitischen" und linksradikalen (?) Sendungen ( www.20min.ch )

Der alternative Zürcher Sender Radio Lora steht wegen antisemitischer und linksextremer Inhalte in der Kritik. Eine NZZ-Reportage deckt schwere Verstösse auf.

NZZ

https://www.deutschlandfunk.de/neue-zuercher-zeitung-profil-geschaerft-mit-rechten-thesen-100.html

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1123052.nzz-der-blick-nach-rechts.html

Radio Lora, der alternative Lokalradiosender aus Zürich, gilt seit über 40 Jahren als Sprachrohr für ethnische und gesellschaftliche Minderheiten.

Der Sender erhält 640'000 Franken Gebührengelder pro Jahr vom Bund, weitere 100'000 Franken kommen ab 2025 dazu.

Er ist dafür den Bestimmungen des Strafrechts und des Radio- und Fernsehgesetzes (RTVG) unterworfen, auch dem Kodex des Schweizerischen Presserats, der unter anderem vorsieht, dass Moderatoren und Moderatorinnen – auch wenn sie freiwillig arbeiten – sich an die Wahrheit zu halten haben und die Gegenseite bei schweren Anschuldigungen zu Wort kommen lassen.

Was für Gegenseiten?

Nur: Respektiert werden die Leitsätze offenbar nicht, wie eine Reportage der NZZ aufzeigt.

https://www.nzz.ch/meinung/radio-lora-wer-terroristen-huldigt-muss-die-konsequenzen-spueren-ld.1832392

Der Artikel listet keine einzige Quelle oder nennt, in welcher Sendung Verstöße stattgefunden haben sollen, deshalb kann ich das nicht überprüfen.

So soll der Sender etwa antisemitische und linksextreme, gewaltverherrlichende Lieder abspielen sowie zum Beispiel Leila Khaled, ein führendes Mitglied der Terrororganisation Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) und Flugzeugentführerin, in einer Sendung würdigen.

https://en.wikipedia.org/wiki/Leila_Khaled

https://de.wikipedia.org/wiki/Volksfront_zur_Befreiung_Pal%C3%A4stinas

Während bei feministischen Sendungen durch eine Triggerwarnung auf sensible Passagen aufmerksam gemacht wird, werden ohne jegliche Warnung Songs wie «Revolution» oder «Intifada» laufen gelassen.

Bei «Revolution» begrüsst die deutsche Band K.I.Z. den Mord an Richtern und Polizisten.

Es wird auch über eine Entführung des Chefs der deutschen Bank gesprochen. In anderen lyrischen Bekennerschreiben der linksextremen Terrorzelle „Kannibalen in Zivil“ wird auch der Kannibalismus an gebratenen Babys gestanden.

«Intifada» von der spanischen Gruppe Ska-P erzählt davon, dass sechs Millionen Juden im Holocaust vernichtet worden seien, doch aus den Opfern nun Henker geworden seien.

https://www.songtexte.com/uebersetzung/ska-p/intifada-deutsch-1bd6b550.html

Die Moderatoren von Radio Lora sollen nach Angaben der NZZ auch zu unbewilligten Demos oder sonstigen verbotenen Aktionen aufgerufen haben – was ebenfalls gegen eine interne Regelung des Senders verstosse.

Was waren das für Demos?

Ende November letzten Jahres riefen die Moderatorinnen des «Feministischen Mittagsmagazins» ihre Zuhörerinnen auf, an einer unbewilligten Kundgebung teilzunehmen.

Was war das für eine Demo?

Am vergangenen 1. Mai leiteten die Moderatoren die Demonstrierenden der illegalen Nach-Demo durch Zürich, damit sie den «Bullen» und «Robocops» entkommen konnten.

Jonathan Kreutner, der Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG), sieht bei den Sendungen auf Radio Lora «rote Linien überschritten».

«Die unkritische Würdigung einer Terroristin muss als Heldinnenverehrung verstanden werden und ist in dieser Form schlicht unappetitlich», sagt Kreutner zur NZZ.

Das Problem, was ich hier halt gerade habe ist, dass ich hier jetzt habe ist, dass ich die Sendung nirgends gefunden habe und der Artikel nicht erwähnt, was genau bei Leila Khaled gewürdigt wurde. Khaled wurde nach ihrer Zeit als Flugzeugentführerin halt feministische Aktivistin und ich weiß nicht, welche ihrer Aktionen in der Sendung gewürdigt wurde.

Die Behörden sehen das weniger schlimm: Die Zürcher Direktion der Justiz und des Innern gibt an, der Kanton habe «weder die Mittel noch die Berechtigung, Medien in ihrer Arbeit zu überwachen oder gar zu sanktionieren», das Bakom meint, es dürfe keine inhaltliche Bewertung vornehmen.

Wer mit den Sendungen nicht einverstanden sei, müsse es bei der Ombudsstelle und der Unabhängigen Beschwerdeinstanz (UBI) melden.

Die Geschäftsleitung von Radio Lora habe der NZZ mitgeteilt, dass sie bezüglich der Vorwürfe auf eine Stellungnahme verzichte.

Statement ist inzwischen veröffentlicht.

https://www.lora.ch/aktuell/1016-statement-von-radio-lora

„Wir solidarisieren uns mit Baba News und dem Feministischen Streikkollektiv Zürich. Auf beide Gruppen wird verstärkt Druck ausgeübt, weil sie angeblich „selektiv“ zu Palästina berichten und „Gewalt an Unschuldigen kontextualisieren“, was diese de-legitimiere.“

„Seit wann soll im Journalismus kein Kontext gegeben werden? Ist nicht genau das die Arbeit von Journalist*innen? Kontext geben bedeutet nicht Gewalt an Zivilist*innen zu legitimieren.“

„Kontextualisieren bedeutet eben das: Die Geschichte und die Umstände aufzeigen. In jedem Fall von Widerstand gegen eine Besatzungsmacht muss der Kontext aufgezeigt werden. Sonst kann eine Situation nicht verstanden werden.“

„Baba News wurden nach der Veröffentlichung einer Podcast-Folge mit dem Titel «Bedingungslose Solidarität mit Israel widerspricht jeglichen demokratischen Grundsätzen» Gelder vom Kanton Bern gestrichen.“

„Gerade migrantische Stimmen, die oftmals vernachlässigt oder gänzlich ignoriert werden, brauchen auch die nötigen finanziellen Mittel, um den strukturellen Hürden einigermassen entgegenzukommen. Damit meinen wir einerseits die strukturelle Benachteiligung von Migrant*innen in der Bildung, aber auch die schwierigeren Bedingungen für Finanzierungsquellen, sowie der fehlende Zugang zu ihnen.“

„Weiter wird dem feministischen Streikkollektiv vorgeworfen, dass sie selektiv berichten. Denn es hat nur Beiträge geteilt, die aus einer linken und feministischen Perspektive verfasst wurden. Das Streikkollektiv hat aus einer politischen Position heraus Beiträge geteilt, weil Feminismus politisch ist. Und weil jede Berichterstattung eine Position einnimmt.“

„Auch Medien, die gezielt palästinensische und linke jüdische Stimmen von ihrer Berichterstattung ausschliessen, berichten selektiv und nehmen somit eine politische Position ein.“

„Aus unseren Redaktionen berichten wir weiter feministisch und internationalistisch aus einer diskriminierungsfreien Position: Gegen Antimuslimischen Rassismus und Antisemitismus, gegen Besatzung und Genozid.“

Sorgen um seine Konzession muss sich der Sender nicht machen, diese wurde kürzlich bis 2034 erneuert – mit Bestnoten.

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