Angriff auf Münchner Linken-Büro: Partei ergreift Sicherheitsmaßnahmen – "Neue Eskalationsstufe" ( www.t-online.de )

Erneut kam es zu Angriffen auf das Büro der Partei Die Linke in München. Die Partei will sich nicht einschüchtern lassen, ergreift aber Sicherheitsmaßnahmen.

Das Münchner Büro der Partei Die Linke ist erneut angegriffen worden. In der Nacht von Montag auf Dienstag haben ein oder mehrere unbekannte Täter einen Pflasterstein gegen die Schaufensterscheibe des Gebäudes im Westend geworfen. Die Scheibe zerbrach daraufhin.

Verletzt wurde keiner, wenn auch nur relativ knapp. Denn bis 21 Uhr hätten sich am Montag noch Menschen in dem Büro aufgehalten, wie der Kreissprecher und Fraktionsvorsitzende im Münchner Stadtrat, Stefan Jagel, auf Nachfrage von t-online mitteilt. Ein Nachbar hätte ihn am Dienstagmorgen auf die kaputte Scheibe aufmerksam gemacht.

Jagel geht von einem gezielten Angriff aus. "In der Nähe des Büros befindet sich keine Baustelle", sagt der Kommunalpolitiker, weshalb er davon ausgeht, dass der oder die Täter den Stein aktiv in Richtung des Büros gebracht haben müssen.

"Der Stein muss mit voller Wucht gegen das Glas geknallt sein", sagt Jagel. Er sei zwar nicht in den Büroraum gefallen, habe aber ein Loch in der Scheibe hinterlassen.

Das Linken-Büro wurde in Vergangenheit schon mehrmals Opfer von Vandalismus, zuletzt vor etwa zwei Jahren, als schon einmal die Scheibe des Gebäudes ausgetauscht werden musste.

Der Vorfall erschütterte die Politiker schon damals, aber im Kontext der zunehmenden Gewalttaten gegen Politiker in den letzten Wochen sei die aktuelle Tat besonders auffällig, sagt Kreissprecher Jagel.

Beschädigte oder beschmierte Wahlplakate habe es schon immer gegeben, sagt Jagel, es sei vor allem die verbale Gewalt sowie Hass und Hetze in den sozialen Netzwerken, die im laufenden Europa-Wahlkampf zunehmen. Der Steinwurf gegen das Münchner Parteibüro sei eine "neue Eskalationsstufe".

"Wir haben unsere Genossinnen und Genossen darauf hingewiesen, den Wahlkampf nicht mehr allein zu machen, sondern mindestens zu zweit auf die Straße zu gehen", sagt Jagel.

Dennoch wollte sich Partei nicht dabei einschüchtern lassen, weiter Politik für die Menschen zu machen. Jagel habe bereits Anzeige bei der Polizei gegen den oder die unbekannten Täter erstattet.

  • Alle
  • Abonniert
  • Moderiert
  • Favoriten
  • random
  • wehrhaftedemokratie@feddit.de
  • haupteingang
  • Alle Magazine